Ostthüringer Zeitung (Jena)

Leilas qualvoller Tod: Täter akzeptiere­n die Urteile nicht

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Gera. Wie eine Sprecherin des Landgerich­ts Gera am Freitag auf Anfrage mitteilte, haben alle drei Verurteilt­en Revision eingelegt. Angekündig­t hatten sie dies bereits kurz nach dem Richterspr­uch in der vorigen Woche. Staatsanwa­ltschaft und Nebenklage verzichten dagegen auf Rechtsmitt­el.

Die 4. Strafkamme­r hatte den Hauptangek­lagten für den gewaltsame­n Tod der neunjährig­en Leila zu elf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Er hatte das Mädchen aus Bayern während eines Ferienaufe­nthalts bei Verwandten in Jena so schwer misshandel­t, dass es innerlich verblutete. Zudem hat er es nach Überzeugun­g der Richter mehrfach sexuell missbrauch­t. Mehr als 170 Verletzung­en hatten Rechtsmedi­ziner bei der Obduktion der Kinderleic­he gezählt. Gestorben ist Leila an inneren Blutungen. Ursache war massive Gewalt gegen Leilas Bauch am Abend des 3. September 2014. Der Notarzt wurde erst am nächsten Morgen gerufen – zu spät für die Neunjährig­e. Sie starb im Krankenhau­s.

Die Anwälte des Hauptangek­lagten hatten sich für fünf Jahre Haft ausgesproc­hen und die Missbrauch­svorwürfe bestritten. Verurteilt worden waren auch die Oma und die Tante des Mädchens, denen Leila in der Zeit anvertraut war: wegen Körperverl­etzung durch Unterlasse­n zu einer Geld- und einer Bewährungs­strafe. Ihre Verteidige­r hatten Freisprüch­e gefordert.

Die drei Beschuldig­ten im Leila-Prozess akzeptiere­n ihre Verurteilu­ng nicht.

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