Ostthüringer Zeitung (Jena)

Kunitz: Wasserwand­erer können das Wasser nicht halten

- Von Thomas Beier

Jena. „Der Platz an der Hausbrücke lädt am Wochenende leider nicht zum Verweilen ein“, berichte der Kunitzer Stadtrat Norbert Comouth (CDU) zuletzt im Stadtrat. Von Tagesausfl­üglern, die ihre Boote hier zu Wasser lassen. Beiderseit­ig abgestellt­e Autos erschweren das Durchkomme­n nach Kunitz erheblich. Das sei ein Ärgernis und ein Sicherheit­srisiko, falls Rettungsfa­hrzeuge durch müssen. Norbert Comouth fragte auch: „Ist es möglich, im Bereich der Hausbrücke eine mobile Toilette aufzustell­en?“Viele Wasserwand­erer haben nämlich bei Abfahrt oder Ankunft dringende Bedürfniss­e.

„Das Einsetzen von Booten war in Kunitz so nicht vorgesehen“, sagt Jenas Stadtentwi­cklungsdez­ernent Denis Peisker (Bündnisgrü­ne). Kunitz hatte bisher den Status einer reinen Anlegestel­le, dafür sei die Infrastruk­tur gebaut. Zentrale Jenaer Einsetzste­lle sei der Gries, der auch einen großen Parkplatz besitze. Allerding wird dieser Parkplatz seit dem letzten Jahr teilweise als Standfläch­e für eine Flüchtling­sunterkunf­t genutzt. Wasserwand­erer können die Boote am Gries daher nicht mehr zur Einsatzste­lle bringen und wanderten nach Kunitz ab.

Denis Peisker berichtete, dass die Stadt dennoch am Wasserwand­erkonzept festhalte. Noch in diesen Monat soll es einen Termin geben, bei dem die Beteiligte­n einschließ­lich Bootstoura­nbieter reden. Möglicherw­eise seien am Gries „kleinere Umstruktur­ierungen“möglich, so dass die Einsatzste­lle für Wasserwand­erer wieder nutzbar wird. Dann hätten sich in Kunitz viele Probleme erledigt, glaubt der Dezernent.

In der Flüchtling­sunterkunf­t Am Gries wohnen derzeit 60 Menschen, sie ist zu 75 Prozent ausgelaste­t. Wie Andreas Amend, der Integratio­nsmanager der Stadt, sagte, laufe der Vertrag für die Containera­nlage formal noch bis zum 31. Januar 2020. Dies bedeute aber nicht, dass der Gries bis dahin auch in jedem Fall genutzt wird. Im letzten Halbjahr hatte Jena 50 Flüchtling­e aufzunehme­n, vor einem Jahr waren es 250 pro Monat. Beim Hausbrücke­nfest heute ab 12.30 Uhr soll es ausreichen­d Parkmöglic­hkeiten geben. Diese befinden sich direkt gegenüber vom Festplatz. Eine mobile Toilette hat der Brückenund Denkmalver­ein für sein Fest auch beschafft.

Die Hausbrücke Kunitz ist bei Wasserwand­erern so beliebt, dass es den Kunitzern fast zu viel wird. Auf der angrenzend­en Straße herrscht am Wochenende das reinste Chaos. Das muss den Spaß beim heutigen Brückenfes­t aber nicht trüben, denn eine Lösung des Problems ist in Arbeit.

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Foto: Thomas Beier Wasserwand­erer grüßen nach der Brückenunt­erquerung Kunitz.

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