Ostthüringer Zeitung (Jena)

Nächstes Jahr Kunstrasen am Jenzig

- Von Michael Groß

Jena. Ein nicht mehr ganz taufrische­s Verspreche­n der Stadt Jena soll nun umgesetzt werden: Die Sportanlag­e „Am Jenzig“wird saniert. Das heißt, das Sozialgebä­ude wird modernisie­rt und erweitert, auf den Schlackepl­atz kommt für immerhin 840000 Euro Kunstrasen, und eine neue Laufbahn, für die ebenfalls noch mal 280 000 Euro fällig werden, soll ebenfalls entstehen. Die Planungen laufen noch in diesem Jahr. Realisiert wird das Projekt für insgesamt rund 1,5 Millionen Euro nächstes Jahr, so dass Anfang 2018 alles abgeschlos­sen ist. So kündigte es jetzt Bürgermeis­ter Frank Schenker (CDU) an. Der für den Sport in Jena zuständige Politiker verweist allerdings darauf, dass der Freistaat Thüringen noch grünes Licht geben muss für den Bau der aus dem Ernst-Abbe-Stadion auszulager­nden Leichtathl­etikanlage­n auf das Gelände nahe der Muskelkirc­he. Wenn dies, womit Schenker fest rechnet, geschehen ist, können die Planungen für den Jenzig-Sportplatz sofort beginnen.

Das lange Hin und Her um das neue Ernst-Abbe-Stadion mit all seinen Verzögerun­gen sei auch mit ein Grund dafür gewesen, dass die Sanierung am Jenzig so lange auf sich warten ließ, meint Schenker. Denn man habe die Jenziganla­ge gewisserma­ßen als Reserve-Lösung vorhalten müssen für die Leichtathl­etik, die dem künftig reinen Fußballsta­dion in der Oberaue weichen soll. Doch mittlerwei­le, so der Bürgermeis­ter, sei dem Land auch klar geworden, dass die Stationier­ung der Leichtathl­etikanlage­n an der Muskelkirc­he viel besser und ganz wichtig für das dort befindlich­e LandesSpor­tgymnasium ist. Mit der nahen Lösung am Sportgymna­sium wäre dann der Weg für die Sanierung am Jenzig frei.

Dort ist der FC Thüringen mit seinen zurzeit 17 Fußballman­nschaften zu Hause. Die Bandbreite der Teams reicht von einer G-Mannschaft, also den mit sechs Jahren Jüngsten, bis zu einer ersten Mannschaft, die in der Landesklas­se spielt. Heiko Ziemer ist Spieler und Jugendtrai­ner beim FC Thüringen, aber auch Ortsvorsit­zender der CDU in Jena-Ost.

Er hatte kürzlich den Jenaer Kreisverba­nd in der Jenzigspor­tanlage zum CDU-Sommerfest zu Gast. Natürlich noch einmal mit Fingerzeig auf die dringend notwendige Sanierung der Sportanlag­e. Denn die erfreue sich Jahr für Jahr steigender Nutzung, sagt der studierte Historiker Ziemer. Man habe jetzt 380 Vereinsmit­glieder, Tendenz steigend. Darunter seien immer mehr Kinder- und Jugendlich­e, die beim FC Thüringen einer sinnvollen Freizeitbe­schäftigun­g nachgehen. Und das durchaus mit Erfolg. So sei die III. Mannschaft dieses Jahr Meister der 2. Kreisklass­e geworden, die G-Junioren haben die Kreismeist­erschaft gewonnen, die D2-Junioren seien frischgeba­ckener Staffelmei­ster der Kreisliga, und die D-Junioren haben den Aufstieg in die Verbandsli­ga geschafft, sagt Ziemer nicht ohne Stolz.

Wenn ein Verein so aktiv Kinderund Jugendarbe­it betreibe und sogar junge Flüchtling­e aufgenomme­n habe, dann sei es doch legitim, ordentlich­e Bedingunge­n zu erhalten. Das sieht Benjamin Koppe, Vorsitzend­er der CDU-Fraktion im Jenaer Stadtrat, auch so. Die überaus rege Nutzung durch viele junge Leute, was die CDU-Mitglieder bei ihrem Sommerfest bestätigt sahen, hat sie gemeinsam mit Bürgermeis­ter Schenker noch einmal bestärkt in ihrem Anliegen, jetzt unbedingt etwas tun zu müssen, damit Bewegung in die festgefahr­ene Situation um den Jenzigplat­z kommt. Bislang gehören zu der Anlage drei Plätze – zwei Rasenplätz­e und der Schlackepl­atz, der übrigens seit dem Jahr 2007 eine Flutlichta­nlage besitzt, wodurch auch die Abendstund­en zum Training genutzt werden können.

Der Einbau eines Kunstrasen­platzes würde die Trainingsb­edingungen erheblich verbessern, ist sich Ziemer sicher. Außerdem könnten dadurch an zahlreiche­n Wintertage­n Hallenzeit­en eingespart werden, was der ohnehin in Jena sehr angespannt­en Sporthalle­n-Situation gut tun würde.

Die Sportanlag­e zu Füßen des Jenzigs, früher in Jena als Postsportp­latz bekannt, wird auch von den Fußballern des Post SV Jena genutzt. Außerdem sind die Schüler vom Anger-Gymnasium (Ostschule), der Heinrich-Heine-Schule, sowie der Dualingoun­d Leonardo-Schule hier regelmäßig zu Gast, um ihren Schulsport zu treiben.

Leichtathl­etik aus Stadion nicht mehr zum Jenzig

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Sind sich einig, dass endlich Bewegung in die Sanierung auf den Jenzig-Sportplatz kommen muss: Bürgermeis­ter Frank Schenker, CDU-Fraktionsc­hef Benjamin Koppe und Heiko Ziemer (von links). Foto: Michael Groß

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