Schluss mit dem Schimmel hinterm Aktenschrank
hat. Auch eine Buchdruckerei kann im Museum in Camburg bestaunt werden.
Sie hat ihr Domizil im Erdgeschoss des alten Amtshofes. Gleich daneben werden die Gäste in einem Raum mit dem schweren Handwerk der Saaleflößer vertraut gemacht, die Jahrhunderte lang Holz aus dem Thüringer Oberland die Saale hinunter bis in die großen Städte brachten. Hinter diesen Museumsräumen befindet sich das kleine Archiv. Hier lagern historische Dokumente, Akten und Exponate, die keinen Platz in den überschaubaren Schauräumen haben.
Doch nicht in erster Line der fehlende Platz macht Museumsleiterin Pauline Lörzer Sorgen, sondern die Bedingungen, unter denen diese Schätze gelagert beziehungsweise ausgestellt werden müssen. Die Räume sind feucht – die Folge sind Schimmelbildung an den Wänden und Feuchteschäden an den Exponaten.
Feuchte in einem so alten Gemäuer wie dem Amtshof von Camburg ist nichts Ungewöhnliches. Auf einer farbigen Abbildung aus dem Jahr 1674, die im Museum hängt, ist neben dem Zollhaus ein stattliches, mehrgeschossiges Haus mit zwei Giebeln abgebildet, das unverkennbar dem heutigen Museumsdomizil ähnelt. Teile des Hauses könnten also über 300 Jahre alt sein. Der Schlussstein am Giebel des Amtshofgebäudes jedenfalls trägt die Jahreszahl 1742.
Die finanzielle Situation der Stadt Dornburg-Camburg hatte eine Sanierung über Jahrzehnte nicht zugelassen. Erst 2014 war es der Kommune gelungen, 250 000 Euro an Fördermitteln zu diesem Zweck zu erlangen. Das Museum bekam ein neues Dach und die Mauern wurden trockengelegt.
Damit nun auch die letzte Feuchte aus dem alten Gemäuer weicht, werden demnächst Bauarbeiten im Museum stattfinden. Drei Räume im Erdgeschoss sollen trockengelegt werden. Genau jene, in denen unter anderem die Buchbinderei und das Archiv untergebracht sind. Dafür bekommt die Stadt noch in diesem Jahr 38 000 Euro Fördermittel. „Jedoch sind nicht alle Maßnahmen förderfähig, beispielsweise der Einbau von Trittschalldämmung und Fußbodenbelag“, berichtet Antje Zimmer vom Bauamt. Hier müsse die Kommune einen Teil der Kosten übernehmen. Etwa 4000 Euro sind dafür an Eigenmitteln bereitzustellen. Der Stadtrat hat dafür seine Zustimmung bereits gegeben.