Ostthüringer Zeitung (Jena)

Entscheidu­ngen in der T-Frage

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Heißester Kandidat soll dabei nach einem Bericht der Bild-Zeitung Markus Gisdol sein – und zwar bei beiden Klubs. Es darf zumindest stark bezweifelt werden, dass der einstige HSV-Retter Labbadia und Bremens Interimslö­sung Nouri den Spieltag sportlich überleben werden.

Die beiden Übungsleit­er lassen sich von der bizarren Situation, zumindest äußerlich, nicht aus der Ruhe bringen. Vor allem Labbadia bleibt bei all dem Trubel um seine Person vor dem Schicksals­spiel gegen den Rekordmeis­ter am Samstag (15.30 Uhr/Sky) erstaunlic­h cool.

„Ich versuche auf Dinge einzuwirke­n, auf die ich Einfluss habe“, sagt Labbadia und lenkt alle Konzentrat­ion auf das schier unmögliche Unterfange­n gegen den Rekordmeis­ter: „Die kleine Chance, die da ist, wollen wir nutzen – da wollen wir zugreifen und zupacken.“Dies gilt vor allem für ihn selbst: Nach drei Niederlage­n nacheinand­er kann der Coach wohl nur mit einem Erfolgserl­ebnis seinen Job retten. Auch Kollege Nouri hat nur die nächsten 90 Minuten im Blick. „Ich bin bis Samstag voll in den Gedanken dabei und will den Moment genießen“, sagte der 37 Jahre alte Newcomer vor seinem zweiten, und wohl letzten Spiel auf der Werder-Bank.

Im Hintergrun­d bastelt Bremens Sportchef Frank Baumann längst an der Lösung. „Wir haben es auch mit Alex so besprochen, dass wir den Markt sehr genau beobachten und schauen, welche Trainer zur Verfügung stehen“, sagte Baumann: „Wir arbeiten derzeit intensiv daran, für Werder die beste Lösung zu finden.“Neben Gisdol gelten an der Weser weiterhin Ex-Spielmache­r Andreas Herzog und der bei Manchester United geschasste Louis van Gaal als Kandidaten.

Noch stärker unter Erfolgsdru­ck bei der Klärung der T-Frage steht Baumanns Hamburger Amtskolleg­e Dietmar Beiersdorf­er. Drei Trainer und zwei Sportchefs hat der HSV-Chef in seinen zwei Jahren an der Elbe bereits verschliss­en – jetzt lässt er klare Kante vermissen und seinen wichtigste­n Angestellt­en seit Tagen öffentlich zappeln.

Der Fußball kennt keine Vergangenh­eit. Der einst so gefeierte Heilsbring­er Labbadia ist bei vielen längst zum Sündenbock avanciert. sid

Louis van Gaal bei Bremen im Gespräch

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