Held ohne Anerkennung
Schon mit dreizehn konnte Jack Preston den Motor des Traktors von Bauer Colin auseinander nehmen und wieder zusammensetzen. Mit 35 ist der Engländer Chefmechaniker im Team Lotus, das am Großen Preis von Monte Carlo teilnimmt. Er arbeitet verantwortungsbewusst und spürt jede Gefahr, so auch vor kurz vor dem Start eines Rennens im Mai 1968.
In die Welt der Königsklasse des Autorennsports taucht der flämische Autor Peter Terrin mit seinem fesselnd erzählten Roman „Monte Carlo“ein. Auf 190 Seiten entwirft er in kurzen Kapiteln die berührende Geschichte um einen Mann, der sein Leben aufs Spiel setzt. Als ein Treibstoffleck eine Explosion auslöst, schützt Preston die wunderschöne Schauspielerin Deedee vor den Flammen. Er trägt schwere Verbrennungen im Gesicht und auf dem Rücken davon und ist für immer entstellt. Zur Genesung in sein Dorf zurückgekehrt, muss er erfahren, dass ein anderer als Lebensretter geehrt wird.
Umsonst hofft Preston, der im Dorf und auch von seiner Frau Maureen als Held gefeiert wird, auf Beachtung, auf Anerkennung. Doch je mehr er auf sich aufmerksam macht, umso weniger wird er wahrgenommen. Sein Team schickt ihm die Kündigung und Deedee nimmt keine Notiz von ihm. Sie kommt kurze Zeit später bei einem Autounfall ums Leben. Preston glaubt, Gott hat ihn erhört. „Nur hatte er nicht ihn für sein Opfer in Monte Carlo belohnt, sondern Deedee für ihr Versäumnis bestraft“.
Peter Terrin, Jahrgang 1968 und einer der wichtigsten flämischen Autoren, ist bei uns kaum bekannt. „Monte Carlo“bleibt lange im Gedächtnis, ein hervorragendes Buch über enttäuschte Hoffnungen und tragische Verquickungen.