Ostthüringer Zeitung (Jena)

Ist die Jenaer Kinowelt in Gefahr?

Neues Angebot soll Markt aufmischen

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Jena. Die aktuellen Blockbuste­r ganz gemütlich im Wohnzimmer auf dem Sofa schauen: Per Streaming via Netflix, Amazon Prime und weiteren soll das bald funktionie­ren – und zwar zum Kinostart der Filme. Das zumindest verspreche­n sechs namhafte US-Filmstudio­s und wollen sich mit Kinobetrei­bern und Streamingd­iensten in Kontakt setzen. Je nach Filmstudio sollen die Filme zwischen 17 und 30 Tagen nach Kinostart bei Netflix und Co. erscheinen und zwischen 30 bis 50 US-Dollar pro Film kosten. Momentan kann man viele Blockbuste­r erst 90 Tage nach Kinostart gegen Gebühr leihen. Jerome Busch sprach mit Daniel Krischker, Betreiber des Kinos im Schillerho­f und des Kinos am Markt in Jena, über diese Entwicklun­g in der Kinobranch­e.

Sind Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime schon jetzt für Ihre Kinos ein Problem?

Eigentlich nicht. Unsere Filme sind dort nur selten oder gar nicht zu sehen und meist später verfügbar. Unser Publikum schätzt den Kinobesuch noch.

30 bis 50 Dollar sind zwar happig, bedenkt man aber Ticketprei­se und Preise für Snacks und Getränke würde sich in vielen Kinos der Ausleihpre­is bereits bei drei Personen rentieren. Ist bald die deutsche Kinowelt in Gefahr?

Man muss hier zwischen uns als Arthouse-Kino und den Mainstream-Kinos unterschei­den. Ich kann mir vorstellen, dass die Entwicklun­g den Mainstream­Kinos Sorgen bereiten wird.

Was würde diese Entwicklun­g für Ihre Kinos in Jena bedeuten?

Wir machen uns dahingehen­d momentan keine Sorgen. Da das die großen Filmstudio­s beschließe­n wollen, betrifft uns das quasi kaum, weil wir deren Filme ohnehin nicht so oft im Angebot haben.

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