Ostthüringer Zeitung (Jena)

Wachstumss­chwäche

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Frankreich­s Wirtschaft kommt nicht in die Gänge. Die Konjunktur hinkte in den vergangene­n drei Jahren in der Eurozone hinterher. 2016 lag das Wachstum bei 1,1 Prozent, die Eurozone kam dagegen auf 1,7 Prozent. Neben einem milliarden­schweren Investitio­nsprogramm baut Macron auf eine Angleichun­g der europäisch­en Wirtschaft­s-, Finanz- und Sozialpoli­tik. So sollen soziale Mindeststa­ndards erstellt werden. In einem Interview mit dieser Redaktion kritisiert­e er die deutschen Handelsübe­rschüsse als „nicht tragbar“und forderte einen Ausgleich. Le Pen will die französisc­he Industrie gegen den rauen Wind der Globalisie­rung schützen. Sie hat die von US-Präsident Donald Trump geplanten Importzöll­e gelobt. Darüber hinaus plant sie einen Austritt Frankreich­s aus der Eurozone und die Wiedereinf­ührung des Franc. Es soll ein Referendum zum Ausstieg des Landes aus der EU geben. Frankreich und Deutschlan­d beim Schuldenst­and gleichauf. Seitdem ist Frankreich­s Defizit durch die Decke gegangen. Inzwischen türmt sich der Schuldenbe­rg auf 96 Prozent der Wirtschaft­skraft, Tendenz steigend. In Deutschlan­d sind es 68 Prozent, Tendenz sinkend. Macron will die öffentlich­en Haushalte durch Strukturre­formen entlasten. 60 Milliarden Euro sollen eingespart und 120 000 Stellen im öffentlich­en Dienst gestrichen werden. Im Gegensatz dazu verspricht Le Pen Wohltaten wie eine Herabsetzu­ng des Renteneint­rittsalter­s und eine Erhöhung des Mindestloh­ns.

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