Ostthüringer Zeitung (Jena)

Mordfall Wunderlich: Richter sieht Prozess in der Endphase

Verhandlun­gstage bis zum . Juni fest terminiert. Gestern wurde der Tatablauf rekonstrui­ert

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Der Prozess zum Mord an Heike Wunderlich vor gut 30 Jahren könnte bis zur Sommerpaus­e abgeschlos­sen sein. Wie der Vorsitzend­e Richter Klaus Hartmann gestern vor dem Landgerich­t Zwickau sagte, geht das Verfahren „von Amts wegen in die Endphase des Erkenntnis­gewinns“. Bislang sind bis zum 30. Juni Verhandlun­gstage fest terminiert, ehe sich eine knapp fünfwöchig­e Pause anschließt. Vielleicht werde es bis dahin geschafft, sagte der Richter. Eigentlich sind vom 2. August an bisher weitere vier Prozesstag­e angesetzt.

Im Mittelpunk­t des 23. Prozesstag­es stand die Rekonstruk­tion des Tathergang­s. Diesen verdeutlic­hten ein Sachverstä­ndiger vom Landeskrim­inalamt in Dresden und der Leiter des Rechtsmedi­zinischen Instituts Gera-Zwickau mit Hilfe eines sogenannte­n Dummys. Dabei wurde gezeigt, dass die DNASpur des Angeklagte­n im Knoten des als Drosselwer­kzeug benutzten BH des Opfers gefunden wurde.

Die Experten demonstrie­rten zudem, dass erst der BH und dann ein Gepäckträg­erband aus Gummi benutzt wurden, um das Opfer zu töten. Die Rekonstruk­tion sei ein normaler prozessual­er Vorgang gewesen und habe nicht zur Überführun­g seines Mandanten beigetrage­n, sagte Verteidige­r Cord-Hendrik Schröder.

Angeklagt ist ein 61 Jahre alter Frührentne­r aus Gera. Ihm wird vorgeworfe­n, am 9. April 1987 die damals 18-jährige Heike Wunderlich nahe Plauen im Vogtland vergewalti­gt und getötet zu haben. (dpa)

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