Otto Bock muss in Königsee umbauen
Forschung und Entwicklung von Rollstühlen werden nach Berlin verlagert. Bis zu Arbeitsplätze könnten im Rinnetal verloren gehen
wird von oben gekehrt“, so der am Firmensitz in Duderstadt geborene Unternehmer, der seinen Lebensmittelpunkt seit ein paar Jahren in Berlin hat, wo die Firma 1919 von Otto Bock gegründet wurde.
Er werde alles dafür tun, die Fertigung am Standort Königsee und die Lieferkette im Umfeld zu erhalten. Dafür müsse sich aber einiges ändern. Ein Wirtschaftsprüfunternehmen ist dabei, die Abteilungen zu durchforsten. Liegen die Ergebnisse auf dem Tisch, soll die Fertigung durch Einbindung von Dienstleistern und Partnern optimiert werden. In dem umkämpften Markt der Herstellung von Rollstühlen und Reha-Hilfsmitteln wolle man sich weniger auf ein großes Volumen konzentrieren, als vielmehr auf komplexe, hochtechnisierte Produkte, „die durch eigene Patente geschützt sind“, so Hans Georg Näder.
Als Eigentümer der Flächen, die man Anfang der 1990er Jahre von der Treuhand zurückkaufte, sei er quasi doppelt betroffen. Man wolle eigene Aktivitäten auf den nun freiwerdenden Flächen im Gewerbepark ebenso prüfen, wie die Ansiedlung anderer wertschöpfender Unternehmen. Dazu setze er auch auf die Unterstützung von Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Königsee-Rottenbachs Bürgermeister Volker Stein (parteilos). In jedem Fall bleibe er in der Heimatstadt seiner Vorfahren aktiv, deren Gymnasium den Namen seines Vaters Max Näder trägt.
Gegenwärtig prüfe er die Entwicklung der früheren Puppenfabrik Riedeler zu einem Objekt für seniorengerechtes Wohnen. Die Fläche hatte er vor ein paar Jahren erworben.