Kalorienbomben zum Frühstück
Viele Fertigprodukte weisen einen hohen Zuckergehalt auf, hat Stiftung Warentest festgestellt
süßen. Bei Milchprodukten wie Joghurt setzt Stiftung Warentest auf „Natur“. Sie könnten mit einem Teelöffel Marmelade, besser mit Nüssen oder Obst aufgepeppt werden. Süße Fertigsoßen ließen sich strecken – mit Naturjoghurt oder passierten Tomaten ohne Zuckerzusatz.
Wie viel Zucker in Fertigprodukten enthalten ist, muss seit 2016 auf dem Etikett stehen. In der aufgedruckten Nährwerttabelle ist unter Zucker auch jener enthalten, der natürlich in den Zutaten vorkommt – etwa Frucht- oder Milchzucker. Die Angabe informiert über den Gehalt je 100 Gramm oder Portion. Auf der Zutatenliste müssen neben dem klassischen „weißen Zucker“auch andere Süßmacher stehen, etwa Glukosesirup, Dicksäfte oder Gerstenmalzextrakt.
„Die Kennzeichnung ist eine Hilfe für den Verbraucher, er muss aber noch sehr viel tun, um daraus eine berechenbare Größe zu machen“, sagt Ina Bockholt. So müsse er vergleichen, wie viel Zucker gleichartige Produkte pro 100 Gramm oder Milliliter hätten, oder eine Portionsgröße neu kalkulieren. „Was die Hersteller da angeben, ist mitunter wenig realistisch.“
Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert eine verpflichtende Ampelkennzeichnung für Lebensmittel. Rot würde in diesem Fall bedeuten, dass viel Zucker, Fett oder Salz enthalten sind. Der Gesetzgeber konnte sich dazu bisher nicht durchringen. Die WHO empfahl im Herbst allen Regierungen, zuckerhaltige Getränke mit einer Sondersteuer von mindestens 20 Prozent zu belegen. Diese könne den Zuckerkonsum spürbar verringern.