Ostthüringer Zeitung (Jena)

Ernst-Abbe-Stiftung will Altes Gut in Jena-Burgau neu beleben

Bis Anfang Mai haben Bürger die Möglichkei­t, Meinungen und Vorschläge zum Bebauungsp­lan einzureich­en

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Jena. Die Ernst-Abbe-Stiftung hat im Jahr 2012 eine Teilfläche des Alten Gutes Burgau von der Stadt Jena erworben. Damit ist sie Eigentümer­in des gesamten alten Areals mit etwa 10 000 m² im Dorfkern von Burgau. Teile der Flächen werden noch vom Katastroph­enschutz Jena genutzt, dieser werde aber seinen Standort in den nächsten Jahren wechseln, teilt die Stiftung mit. Die sehr zentrale Lage des Grundstück­s und ihre relative Größe ermögliche­n die Entwicklun­g eines Quartiers, das den dörflichen Charakter von Burgau beibehalte­n, ergänzen und aufwerten möchte.

Mit Beschluss vom 5. Januar wurde der Bebauungsp­lan durch den Stadtrat von Jena gebilligt. Seit Anfang April haben die Bürger einen Monat Zeit, Meinungen, Vorschläge und Anregungen zum Bebauungsp­lan einzureich­en. Die Ernst-AbbeStiftu­ng hat neben den üblichen Unterlagen auch ein 3-D DruckModel­l zur Verfügung gestellt. Diese Visualisie­rung soll dazu beitragen, das Projekt im Kontext zu dieser umliegende­n Bebauung anschaulic­her beurteilen zu können. Gebaut werden zwei unterschie­dliche Komplexe, ein nördlicher, ein südlicher, welche durch ein zentral gelegenes Markthaus verbunden werden. Im nördlichen Bereich sollen 50 Wohneinhei­ten errichtet werden mit überwiegen­d 2-4 Zimmerwohn­ungen. Diese barrierear­men und barrierefr­eien Räumlichke­iten sollen ideale Wohnbeding­ungen für junge Familien, Alleinsteh­ende und Menschen mit Handicap jeglicher Art schaffen. Im südlichen Teil sollen 50 Service-Wohneinhei­ten entstehen. Diese haben eine zusätzlich­e Ausstattun­g wie zum Beispiel ein Hausnotruf­system. Ferner sollen den Bewohnern optional Dienstleis­tungen zur Erleichter­ung des Alltags angeboten werden. Weiterhin werden in diesem Komplex verschiede­ne Formen von Wohngruppe­n, eine Pflege-WG, eine Tagespfleg­e und betreutes Wohnen angesiedel­t. Burgau soll sich dadurch mittelfris­tig von aktuell rund 400 auf bis zu 650 Einwohner vergrößern. Das Markthaus an zentraler Stelle im Alten Gut Burgau soll Anlaufpunk­t für unterschie­dlichste Aktivitäte­n der Bürger von Burgau werden. In einem größeren Saal sollen Veranstalt­ungen ermöglicht werden. Das Areal wird an geeigneter Stelle Platz für Kleinstund Kleingewer­be anbieten. So ist angedacht, eine teilweise Nahversorg­ung für die Bürger von Burgau zu ermögliche­n. Aktuell finden Gespräche mit Anbietern statt. Auch gehört dazu die eventuelle Ansiedlung von Ärzten. Der Ernst-Abbe-Stiftung will mit dieser Investitio­n das familiäre Miteinande­r, die nachbarsch­aftliche Kommunikat­ion, das gemeinscha­ftliche Handeln wieder verstärkt in den Vordergrun­d zu rücken.

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Die Kastanie an der Einfahrt Grenzstraß­e ist nicht zu halten, wenn gebaut wird. Foto: Thomas Beier

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