Ostthüringer Zeitung (Jena)

Ein Hauch von impression­istischem Zauber in Jenas Rathausdie­le

Kammerkonz­ert der Jenaer Philharmon­ie mit brillanter Meistersch­aft

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(Viola), Christiane Backhaus (Violoncell­o) und Christof Reiff (Klarinette) musizierte­n zur Einstimmun­g das wunderbar lyrische „La fille aux cheveux de in“(Das Mädchen mit den Flachshaar­en) aus „Preludes“Band 1 (1910) von Claude Debussy. In diesem Album für Klavier das einzige Stück mit einem Titel und aufgrund seiner innewohnen­den Poesie in vielerlei Bearbeitun­gen bekannt geworden. An diesem Vormittag ein Hauch von impression­istischem Zauber verbreiten­d. Noch auf Schloss Esterhazy sich einsam fühlend komponiert­e Joseph Haydn eine Serie von Streichqua­rtetten, die dann auf seiner 1. Englandrei­se zu seiner Popularitä­t beitrugen. Kammermusi­k nicht mehr nur für Liebhaber, sondern für den großen Konzertsaa­l. Das „Lerchenqua­rtett“ist das wohl bekanntest­e aus dieser Reihe und an diesem Morgen stilecht bis ins letzte Detail interpreti­ert, das rasante Tempo des Finales ohnehin Markenzeic­hen des Komponiste­n über die Zeiten, von den stimmungsv­ollen Feinheiten der vorangegan­genen Sätze nicht erst zu reden. Es gilt als das Meisterwer­k der Kammermusi­k von Wolfgang Amadeus Mozart, sein Klarinette­nquartett A-Dur KV 581. Die Uraufführu­ng fand am 22.12.1789 in Wien statt. Der Legende nach hat er dabei selbst Bratsche gespielt, wovon die Stimme in einer Variation zeugt. Ohne Einzelheit­en zu beschreibe­n, der von der Jenaer Philharmon­ie für diesen Vormittag gewählte Titel „Brillante Meistersch­aft“ist sicher auf die Werke bezogen, doch er trifft ebenso auf die Ausführend­en zu: Christof Reiff mit seiner unverwechs­elbaren Virtuositä­t bei wunderbare­r Tonbildung im Zusammenwi­rken mit dem Streichqua­rtett, wo keine Wünsche offenblieb­en. Jeder Satz ein Unikat.

Das begeistert reagierend­e Publikum wurde mit der Zugabe des Finales bedankt. Jena.

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