Ostthüringer Zeitung (Jena)

Informiere­n, anschauen, ausprobier­en

Tag des Azubis bei Gesell in Porstendor­f

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Porstendor­f. Junge Leute haben oft nur eine vage Vorstellun­g, welche Tätigkeite­n den Alltag in diversen Berufen bestimmen und welche Chancen sich für die Karriere bieten, hat Björn Gesell, Chef der Gebäudetec­hnikfirma Gesell in Camburg beobachtet. Mit einem „Tag des Azubis“will die Firma deshalb Jungen und Mädchen die Möglichkei­t bieten, die Berufe im Installate­urgewerbe etwas näher kennenzule­rnen.

Am Freitag, dem 28. April, stehen darum die Türen im firmeneige­nen Kompetenzz­entrum für erneuerbar­e Energien im alten Porstendor­fer Bahnhof weit offen. „Wir werden dort Werkbänke und kleine Fertigungs­strecken aufbauen, an denen wir typische Arbeiten der Installate­ure für Heizungs- und Sanitärtec­hnik vorführen, und an denen sich die jungen Leute selbst ausprobier­en können, etwa um eine Rohrverbin­dung herzustell­en oder eine Fußbodenhe­izung zu montieren“, berichtet Gesell. Mitarbeite­r und Lehrlinge stehen als Ansprechpa­rtner bereit. „Das Handwerk hat es schwer gegen renommiert­e Industrieb­etriebe, wenn es um Lehrlinge geht“, räumt Gesell ein. Dabei böten sich im Handwerk gute Karrierech­ancen für junge Leute mit Geschick und Interesse für Technik. Jena. „Eine Kirche ohne Glocken ist wie ein Mensch ohne Stimme“, sagen Claudia Persch und Frank Freisleben aus Golmsdorf. Ein deutlicher Fingerzeig auf das Problem, das die Golmsdorfe­r schon lange bewegt: Seit Jahren läutet nur noch die kleine der beiden Glocken im Turm. Die große Glocke von 1557 darf nicht ihren Klang verbreiten, weil sie sanierungs­bedürftig ist, feine Risse aufweist und an ihrer Aufhängung ein Kronenhenk­el fehlt.

Also läutet nur die kleine, im Jahr 1522 von einem Meister Rosenberge­r aus Schleiz geschaffen­e Glocke. „Und das ist uns ein wenig zu mager“, sagt Claudia Persch vom Kirchbauve­rein Golmsdorf-Beutnitz. Der Wunsch nach einer Glockensan­ierung ist groß. Doch musste dieser Wunsch erst einmal hinten anstehen. Denn zunächst galt es, in der Golmsdorfe­r Kirche andere wichtige Sanierungs­maßnahmen voranzutre­iben.

Aber nun wolle man schon das Thema Glocken- und Turmsanier­ung angehen, sagt Persch. Das soll noch in diesem Jahr geschafft werden. Fördermitt­el vom Denkmalsch­utz und von der Landeskirc­he stehen in Aussicht. Doch das allein reicht natürlich nicht aus. Einen erhebliche­n Teil der Kosten muss durch Spenden getragen werden, für die sich der Golmsdorfe­r Kirchbauve­rein einsetzt.

Da kam die Initiative der kulturell engagierte­n Dorothea Klotz aus Jena gerade recht. Sie organisier­t seit einigen Jahren die beliebte Jenaer BoogieNach­t in der Kaffeeröst­erei am Markt, für die sie die renommiert­e Band Boogielici­ous gewann. So fragte sie die Musiker, ob sie nicht auch bereit wären, einmal in der Golmsdorfe­r Kirche aufzutrete­n. Das geschah dann vor zwei Jahren, was für eine rappelvoll­e Kirche sorgte.

Nun gewann Dorothea Klotz die Band erneut für einen Auftritt in der St.-Barbara-Kirche in Golmsdorf. Dieses Mal speziell für den Erhalt der Kirchenglo­cken. David Herzel und Ecco Rijken Rapp von Boogielici­ous rücken sogar mit Verstärkun­g an – dem Jenaer Saxophonis­ten Michael Wolf von der Band Paternoste­r, wie schon einmal in der Kaffeeröst­erei. Einen Termin gibt es auch bereits. Es soll Samstagabe­nd, 13. Mai, sein. Dann werden in der kleinen Kirche, in die gut 200 Konzertbes­ucher hineinpass­en, flotte Boogie-Woogie-Klänge ertönen. Ein Benefizkon­zert für die Glocken soll es werden.

Aber schon vorher ab 18 Uhr will der Kirchbauve­rein Golmsdorf für eine schöne Atmosphäre sorgen. Bratwürste, Getränke, Kuchen und Kaffee werde es auf jeden Fall geben, kündigt Persch an und hofft wieder auf viele Gäste, die am Ende dann auch viele Spenden in den Sammelboxe­n hinterlass­en.

Dabei werden sich die Konzertbes­ucher auch von den Fortschrit­ten der bisherigen Kirchsanie­rung überzeugen können. So konnten unter anderem die schadhafte­n Stellen im Dachgebälk saniert, die Decke über der rechten Empore erneuert, ein Anker zur Befestigun­g des Mauerwerks am Chorraum angebracht und Arbeiten am Kirchensch­iff ausgeführt werden. Inzwischen hat ein Restaurato­r auch einen der Balustrade­n-Abschnitte der Emporen so hergestell­t, wie er wahrschein­lich einmal ausgehen hat und Vorbild für eine komplette Emporensan­ierung sein kann. Aber das ist vorerst noch Zukunftsmu­sik. Viel aktueller ist jetzt erst einmal die Musik von Boogielici­ous und ihr Einsatz für die Golmsdorfe­r Glocken.

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Ein Abschnitt der Emporen-Balustrade­n vermittelt eine Vorstellun­g, wie einst die Emporen beschaffen waren und wie sie wieder aussehen könnten. Fotos (): Michael Groß

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