Nietzschespruch in Stein gehauen zum Geburtstag
Tautenburg erinnert an Philosophen und ehrt Ehrenbürger
entzückt mich und passt zu mir in allem und jedem“, schrieb Nietzsche über diese Zeit im Sommer 1882.
Diese Worte sprechen bis heute auch dem Tautenburger Gerhard Schaumann aus der Seele, der sich seit vielen Jahren mit dem Leben und Schaffen Nietzsches und anderer berühmter Tautenburger Sommergäste beschäftigt. Das Ergebnis ist unter anderem das handliche Büchlein, „Tautenburg bei Jena. Kulturgeschichte einer thüringischen Sommerfrische“.
Dort erfährt der interessierte Leser, warum Ricarda Huch, Eugen Diederichs, Johannes Sorge oder James Krüss die Tautenburger Luft so schätzten. Auch mit anderen Veröffentlichungen wurde der Slawist Gerhard Schaumann nicht müde, Tautenburgs Vorzüge zu preisen.
An die große Zeit der Tautenburger Sommerfrische erinnert jetzt auch ein Gedenkstein auf dem schmucken Dorfplatz, den eine Granitplatte mit dem Nietzsche-Zitat ziert. Der Stein ist ein Geschenk der Gemeinde und des Verschönerungsvereins für den Ehrenbürger Schaumann, der gerade seinen 90. Geburtstag feiern konnte.
Dass zu den „Söhnen“Tautenburgs Friedrich Nietzsche zählte, mache die Tautenburger auch ein bisschen stolz, gestand Bürgermeister Daniel Lerche. An den Dichter wird mit einer Tafel an seinem Quartier in der Lindenstraße 50 erinnert, am ehemaligen Gasthaus „Zum Schenk“und mit einer Nietzschebank, auf der Spaziergänger gern verweilen. „Auch heute empfiehlt sich unser Dorf als Ziel für naturliebende Gäste, gerade an den Wochenenden spazieren sie zahlreich durch den Ort und zur Burgruine hinauf“, sagte Lerche.
Dass die Gemeinde sich den Gästen von der besten Seite präsentiert, dafür sorgt der Verschönerungsverein, der sich unter anderem um die Gestaltung des Dorfplatzes und des Geländes rund um die Burgruine kümmert. „Dort oben werden wir in diesem Jahr noch einen großen Einsatz starten, um zu hoch gewachsenes Buschwerk und Bäume zurück zu schneiden. Und am 10. Juni wird Sommerfest mit Burgtheater gefeiert.“