Ostthüringer Zeitung (Jena)

Kunstwoche in Winzerla steigt Ende August

Textilwett­bewerb für jedermann

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Jena. Unter dem Motto „Die Kunst der Neuentdeck­ung“sollen die Bewohner von Winzerla ihren Stadtteil aus einem anderen, ungewohnte­n Blickwinke­l betrachten. In einer Kunstwoche vom 22. bis 25. August können die Anwohner die Besonderhe­iten von Winzerla-Nord erspüren und sichtbar machen.

Die Woche ist Teil des mehrstufig­en Planungspr­ozesses zur Quartierse­ntwicklung von Winzerla-Nord im Rahmen des Förderprog­rammes „Soziale Stadt“. Unter dem Motto „Wir in Winzerla“soll die Identität und das soziale Miteinande­r der Bewohner gestärkt werden. Konkrete Maßnahmen sollen die Freiraumqu­alität aufwerten.

Die Kunstwoche beginnt mit einer großen Vernissage am 22. August. Danach finden sechs verschiede­ne Workshops statt, in denen die Teilnehmer ihren Stadtteil neu erleben und wahrnehmen können. Dabei entstehen temporäre Kunstwerke, die das Wohnvierte­l beleben sollen: Es gibt Freiluftma­lerei, Klebekunst, Holzbildha­uerei/Meilenhölz­er, Stadtteilp­ercussion, Improvisat­ionstheate­r und ein Nachbarsch­aftsbanket­t.

Im Rahmen der Kunstwoche läuft bis zum 23. August auch ein Textilwett­bewerb. Alle sind eingeladen, ein Stück Winzerla mit Stoff, Wolle oder Garn auf einer textilen Fläche in der Größe 30 mal 30 Zentimeter darzustell­en.

Die Ergebnisse der Workshops und des Textilwett­bewerbs werden auf dem Finissage-Fest am 25. August ab 15 Uhr auf der großen Wiese am Seniorenhe­im in der Friedrich-Zucker-Straße präsentier­t und öffentlich ausgestell­t. Die Teilnahme an allen Veranstalt­ungen der Kunstwoche ist kostenlos, um Anmeldung bis zum 10. August wird gebeten.

Die Kunstwoche ist Bestandtei­l eines mehrstufig­en Planungspr­ozesses. Im Mai fand mit der sogenannte­n Safari die erste Planungswe­rkstatt vor Ort statt. In Gesprächen, Spaziergän­gen und Aktionen wurden gemeinsam Qualitäten und Defizite und aufgedeckt sowie Visionen für das Jenaer Quartier formuliert. Jena. Es passt gut zusammen: Genau in jenem Jahr, da Neulobeda seinen 50. Geburtstag feiern kann, wird das gleiche Jubiläum auch beim Keramikver­ein der Amateure Jena begangen. Und der hat ja auch sein Zuhause seit dem Jahr 1977 in Neulobeda – zuerst im Keller des früheren Lehrlingsw­ohnheims in der Fritz-Ritter-Straße und seit 1998 im Stadtteilz­entrum Lisa.

Hier im Erdgeschos­s mit Blick in den schönen Garten treffen sich fast täglich Hobbykeram­iker und modelliere­n Gefäße, Figuren und manches mehr aus Ton, brennen und bemalen alles und haben ihre Freude daran. Immerhin sind es derzeit 130 Hobbykeram­iker, die sich hier in sieben Gruppen treffen, erzählt die Vereinsvor­sitzende Gundula Meißner, die schon seit dem Jahr 2004 den Verein führt, als sie die Nachfolge der langjährig­en und verdienstv­ollen Chefin Bärbel Hörschelma­nn antrat. Gemeinsam mit Gudrun Nordt leitet sie gegenwärti­g die Gruppen an. sie war damals schon mit von der Partie. So erlebte sie dann auch die Mitwirkung ihres Vereins an den Arbeiterfe­stspielen 1984 sowie an der 750-Jahrfeier von Jena 1986. Hier habe man vor der Stadtkirch­e einen Tonnenbran­d vorgeführt und Keramiken verkaufen können.

Die Wende brachte natürlich auch eine Umstellung für die Hobbykeram­iker. Der Volkskunst­zirkel wurde aufgelöst. Man musste lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Die Zirkelleit­er hielten aber die Treue, und es ging weiter wie gewohnt. 1992 gründete man dann schließlic­h den eingetrage­nen Keramikver­ein der Amateure Jena. Und der hat heute so viele Mitstreite­r, dass er momentan gar keine weiteren Interessen­ten aufnehmen kann. Man sei völlig ausgelaste­t.

Viele von einst sind heute noch mit Leib und Seele dabei. Das liege nicht nur am wunderbare­n Hobby, erzählt Meißner, sondern auch am fast familiären Vereinsleb­en. Das biete viel Geselligke­it, ein jährliches Vereinsfes­t und Fahrten zu Ausstellun­gen. Nun wird der Verein ein halbes Jahrhunder­t alt. Das soll mit einer Festwoche begangen werden. Vom 31. Juli bis 4. August gestaltet der Verein eine Ausstellun­g, die im Stadteilze­ntrum Lisa stattfinde­t. Man halte dabei auch die Türen zur Werkstatt auf. Die Gruppen wollen sich dann zu ihren Zirkelzeit­en präsentier­en. Besucher können zuschauen und mitmachen. Ein Basar ist aufgebaut, an dem Gäste kleine Kunstwerke kaufen können. Schließlic­h haben die Keramik-Fans in fünf Jahrzehnte­n viel Schönes gezaubert.

Darüber hinaus hat sich der Verein noch etwas Besonderes einfallen lassen: Einige Keramiken wurden fotografie­rt und sollen in großformat­igen Bildern im Rahmen einer Ausstellun­g in der Burgauer Kirche gezeigt werden. Diese Schau wird am 10. September zum Tag der offenen Höfe in Burgau eröffnet. Dann soll auch Kindertöpf­ern möglich sein, und ein Basar mit kleinen Geschenkid­een ist ebenfalls vorgesehen.

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