Königliche Werbetour
Der britische Prinz William, seine Frau Kate und ihre Kinder beginnen ihre dreitägige Deutschlandreise in Berlin
das Wahrzeichen Brandenburger Tor, wo Bürger die Gelegenheit für einen Blick auf die Royals haben. Hunderte Besucher jubeln dem Paar zu. Viele von ihnen haben britische und deutsche Fähnchen dabei, einige nutzen Regenschirme mit UnionJack-Druck als Sonnenschutz. Denn nicht nur die Royals strahlen, auch die 27 Grad sorgen für Hitzewallungen.
Kate und William sind zum Plaudern aufgelegt: Minutenlang sprechen die beiden 35-Jährigen mit den Royal-Fans. Nach ihrer Begegnung mit Kate und William sagt Studentin Susanne Kerle, die heute die Uni geschwänzt hat, überglücklich: „Die beiden sind wirklich so sympathisch, wie sie im Fernsehen rüberkommen!“
Die Reise der jungen RoyalGeneration hat aber nicht nur glamouröse, sondern auch ernste Momente. Vom Brandenburger Tor geht es zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Den Rundgang durch die zugehörige Ausstellung nennt Prinz William „sehr bewegend“. Die beiden sprechen intensiv mit dem Holocaust-Überlebenden Leon Schwarzbaum, der wie Williams Großvater Prinz Philip 96 Jahre alt ist. Die Royals stellen viele Fragen, lassen sich Fotos zeigen.
Weiter geht es ins Plattenbauviertel Marzahn, wo Kate und William Straßenkinder treffen und Teresa Enke kennenlernen, die Witwe des Torhüters, der sich 2009 das Leben nahm. Ihre Stiftung macht auf Depressionskrankheiten aufmerksam. Dieser Termin ist gerade für den Prinzen mehr als Routine. Vor dem 20. Todestag von Prinzessin Diana haben sowohl William als auch sein Bruder Harry öffentlich über das Trauma gesprochen, das der Unfalltod ihrer Mutter für sie bedeutete.
Ausklingen sollte der Tag typisch britisch: mit Tee bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue und einer späten Geburtstagsfeier für die Queen in der Residenz des britischen Botschafters. Elizabeth II. ist dieses Jahr 91 Jahre alt geworden.
Nächste Station der royalen Reise am heutigen Donnerstag ist Heidelberg, das unter anderem mit einem Ruderrennen auf dem Neckar aufwartet. Dort gibt es dann noch mehr schöne Bilder für Großbritanniens Imagepflege im Ausland. (mit dpa)