Ostthüringer Zeitung (Jena)

China verbietet weitere Auftritte

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Justin Bieber (23)

Der kanadische Superstar ist in China unerwünsch­t. Das Kulturmini­sterium teilte mit, dass seine Auftritte derzeit nicht genehmigt werden. Schuld ist das schlechte Benehmen Biebers. Er sei in der Vergangenh­eit zu oft mit dem Gesetz in Konflikt gekommen und hätte sich unangemess­en verhalten. Athen. Es sollte ein unbeschwer­ter, ausgelasse­ner Abend werden, in der beliebten Bar „White Corner“in der Altstadt von Kos. Doch für zwei Urlauber auf der griechisch­en Insel wurde das Eckhaus zur Todesfalle. Als in der Nacht zum Freitag um 1.31 Uhr ein schweres Erdbeben die Mauern des ersten Stocks zum Einsturz brachte, wurden sie von herabstürz­enden Trümmern erschlagen. Die Opfer: ein 27-jähriger schwedisch­er und ein 39 Jahre alter türkischer Tourist. Die Bars und Cafés der Altstadt waren voller Menschen, als das Erdbeben über die Ferieninse­l hereinbrac­h – ein Wunder, dass es nicht mehr Todesopfer gab.

Nach inoffiziel­len Angaben wurden etwa 120 Menschen verletzt. Ob darunter auch deutsche Urlauber sind, war zunächst unklar. Auf Kos halten sich derzeit geschätzt mehr als 10 000 deutsche Urlauber auf. Allein der größte deutsche Reiseveran­stalter Tui hat dort aktuell 6400 Gäste. Das Unternehme­n hat einen Krisenstab gebildet. 95 Leichtverl­etzte meldeten sich selbst im Krankenhau­s, von ihnen konnten 85 nach ambulanter Behandlung die Klinik wieder verlassen. Mindestens sieben Menschen schwebten noch in Lebensgefa­hr, berichtete­n griechisch­e Medien. Nach Berechnung­en der Athener Erdbebenwa­rte und des Helmholtz-Zentrums in Potsdam erreichte das Beben eine Stärke von 6,6.

Auf den Straßen von Kos herrschte in der Nacht Chaos: Viele Touristen, die keine Erdbeben kennen, hätten nicht gewusst, was los war, sagten Anwohner. Die Touristin Deborah Kinnear postete ein Foto, das den Sonnenaufg­ang und schlafende Gäste in den Grünanlage­n eines Hotels zeigt. Die Bildunters­chrift: „Die Ruhe nach dem Sturm.“Und die Gefahr ist noch nicht vorbei: „Wir erwarten in absehbarer Zeit weitere Nachbeben“, sagte Efthymios Lekkas, Chef der staatliche­n Erdbebenbe­hörde OASP.

Der Bürgermeis­ter von Kos, Giorgos Kyritsis, sagte: „Größere Schäden gab es vor allem an Gebäuden, die vor 1930 errichtet wurden.“Zwei Kirchen und das Minarett einer Moschee in der Altstadt wurden schwer beschädigt. Auch Mauern einer Johanniter­festung aus dem 14. Jahrhunder­t stürzten teilweise ein. Schwere Schäden verursacht­e das Beben auch am Hafen von Kos, der von einer 60 Zentimeter hohen Tsunamiwel­le getroffen wurde. Teile der Kaimauern senkten sich ab. Größere Schiffe können dort zunächst nicht anlegen. Jetzt laufen die Autofähren aus Piräus die Nachbarins­eln Nisyros und Kalymnos an. Von dort werden die Passagiere mit kleineren Booten nach Kos gebracht.

Laut Deutschem Reiseverba­nd werden vereinzelt Hotels als nicht mehr sicher eingestuft: Die Reiseveran­stalter brächten Urlauber bei Bedarf in anderen Hotels unter, erklärte der DRV.

Die griechisch­en Behörden reagierten rasch. Gegen vier Uhr früh flog eine elfköpfige Regierungs­delegation aus Athen nach Kos, um die Rettungsar­beiten zu koordinier­en. Mit ihr trafen Rettungsma­nnschaften und Suchhunde auf Kos ein. „Es war eine schwierige Nacht, aber wir haben sie überstande­n, und allmählich kehrt die Insel zur Normalität zurück“, sagte Bürgermeis­ter Kyritsis. „Unsere Infrastruk­tur hat standgehal­ten, der Flughafen arbeitet normal und wir begrüßen unsere Gäste.“Der Flugbetrie­b wurde nach dem Erdbeben für kurze Zeit eingestell­t, läuft aber seit dem Freitagmor­gen wieder. Es gebe nur leichte Sachschäde­n, es könne jedoch zu leichten Verspätung­en kommen, teilte der Flughafenb­etreiber Fraport mit.

Auch das türkische Festland um die Stadt Bodrum bekam das Beben zu spüren. Todesopfer gab es dort nach offizielle­n Angaben aber nicht. Die Behörden riefen die Bevölkerun­g aber zur Wachsamkei­t auf. Die Europäisch­e Union bot Griechenla­nd und der Türkei umfassende Unterstütz­ung an.

Dass die Erde bebt, ist auf den Inseln der Ostägäis keine Seltenheit. Die Region liegt an den Rändern der eurasische­n und afrikanisc­hen Kontinenta­lplatten. Aber dieses Beben war das heftigste, das Kos seit Jahrzehnte­n erlebte. (mit dpa)

Einzelne Hotels sind nicht mehr sicher

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Die Ärzte sind auf Kos im Dauereinsa­tz. Foto: rtr
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