Bauarbeiten aufgeschoben – nicht aufgehoben
Dornburger Berg wird in diesem Jahr nicht wieder gesperrt
befindlichen Sicherungsnetze noch einmal genau durchgearbeitet worden. Empfohlen hatten die Gutachter damals, riesige Anker in bis zu 20 Meter Höhe für Fangnetze anzubringen. „Das ist bei den dortigen Bedingungen an dem senkrecht aufragenden Felsen jedoch nur sehr schwer möglich“, sagte Schrot. Auch gebe es heute andere Sicherungsnetze mit besseren statischen Werten. „Deshalb haben wir noch einmal neue Berechnungen in Auftrag gegeben.“Etwas getan werden müsse an dieser Stelle jedoch unbedingt. Der Kalkstein wittere sehr stark ab, sodass einige der Halterungen der alten Netze schon frei liegen.
Zum Zweiten reagiert das Straßenbauamt mit der Verschiebung der Baumaßnahme auf eine Baustelle der Kollegen vom Straßenbauamt Mittelthüringen auf der Landesstraße L1059 zwischen Camburg und Münchengosserstädt. Die wird von Montag an bis voraussichtlich Ende Oktober gesperrt. Eine umfassende Straßensanierung ist der Grund dafür. „Über diese Landesstraße führt jedoch schon jetzt die Umleitung für Lkw über 3,5 Tonnen und Busse, die den Dornburger Berg nicht befahren dürfen“, sagte Schrot. „Für sie wird jetzt eine Umleitung in der Umleitung ausgewiesen. Wir wollen jedoch nicht auch noch den Pkw-Verkehr dorthin leiten“, ergänzte er. Nach Absprache mit den Kollegen in Erfurt werde deshalb die Felssanierung am Dornburger Berg erst im kommenden Jahr angegangen.
Fanny Rödenbeck, Verwalterin der Dornburger Schlösser, freut sich einerseits über die Information. „So können Besucher bis zum Saisonende bequem mit dem Pkw zu uns herauf kommen“, sagte sie. Bei der letzten langwierigen Straßensperrung, als im unteren Straßenbereich schwere Stahlfangnetze im Berg verankert wurden, um Felsabbrüche zurückzuhalten, hatten die Museen in den Schlössern erhebliche Besuchereinbußen hinnehmen müssen.
„Doch die Straßensperrung bei Münchengosserstädt macht uns Sorgen, denn Busse kommen nun praktisch kaum mehr zu uns durch. Oder sie müssen lange Umwege über Schmiedehausen und Apolda in Kauf nehmen. Für Reiseunternehmen, die Dornburg gern zwischen Sehenswürdigkeiten in Weimar und Naumburg ins Programm nehmen, ist das jedoch eine Kostenfrage“, weiß Rödenbeck. Im Zweifelsfall werde dann Dornburg eben nicht angefahren und dafür ein anderes lohnendes Ziel in der Umgebung gewählt.
Eine gute Nachricht hat Ralf Schrot aber auch für die Schlösser und ihre Besucher: „Wir wollen im Februar mit der Sicherung am Felsen beginnen und werden zur Schlössernacht 2018 bestimmt eine Variante finden, dass die Besucher über den Dornburger Berg zum Fest kommen. “Ob das auch für das Rosenfest im Juni möglich wird, wagt Schrot indes nicht zuzusagen.
Kalkstein wittert sehr stark ab