Eine lange Partynacht für Weltrekordler Niko Kappel
Zehn Monate nach seinem Goldwurf bei den Paralympics dominiert der Kugelstoßer auch bei der Para-WM
schon super an, das hatte ich bis jetzt ja noch nicht“, sagte Kappel freudestrahlend und meinte nach seinem Weltrekord (13,81 m): „Ich habe jetzt schon wieder Bock auf die nächste Saison.“
In einer langen Partynacht feierte der kleinwüchsige Schwabe mit Freundin Luisa, seinen Eltern und ein paar Teamkollegen um Speerwurf-Bronzemedaillengewinner Mathias Mester den Erfolg. Dass Kappels größter Rivale, der polnische ExWeltmeister Bartosz Tyszkowski, aus unbekannten Gründen nicht am Start war, schmälerte seinen Sieg kaum.
Mit dem Doppel-Gold von Rio und London wird der 22Jährige, der für die CDU im Stadtrat von Welzheim sitzt, weiter in den Fokus rücken. Kappel hat bereits bewiesen, dass er trotz seines jungen Alters schon ein Aushängeschild seines Sports darstellt.
„Niko ist ein wunderbarer Botschafter. Er ist sympathisch, charmant und hat große menschliche Qualitäten“, schwärmte Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS).
Und Kappel ist einer, der über den Tellerrand hinausblickt. Zum Beispiel in Sachen Inklusion. „Da sehe ich eine zunehmend falsche Entwicklung, nämlich eine zur Bevorzugung der Behinderten“, mahnte er an: „Inklusion bedeutet aber Gleichstellung.“Er selbst hat an einem böigen Donnerstagabend in London einen weiteren Schritt getan, damit diese Botschaft erhört wird. (sid)