Qualität statt Masse
Die Oberweißbacher Glaskunst führt eine lange Tradition fort. Auch wirtschaftlich schwierige Jahre durchlebt
und später durch die Nachfolgefirma Narva Golux hergestellt. Bereits 1997 begann die Oberweißbacher Glaskunst mit einer eigenen Produktion dieses im In- und Ausland begehrten Artikels. Schon vor über 100 Jahren wurden in Oberweißbach Glühlampen hergestellt – und so sieht man mit der Weiterführung der Firma die Fortsetzung einer langen Tradition.
Und welche Bedeutung für die Einwohner der Fröbelstadt die Symbiose von Licht und Glas hat, kann man Jahr für Jahr in der Vorweihnachtszeit erleben. An vielen Häusern funkelt und leuchtet Licht, überwiegend sind auch beleuchtete Gehänge der Oberweißbacher Glaskunst zu sehen. „Mir geht es darum, dass der traditionelle Produktionsstandort in der Fröbelstadt erhalten bleibt und ich damit meine Aufgabe in den familiären Fokus stelle“, sagt Fünfstücks Schwiegersohn Michael Neupert, der das Unternehmen 2010 als Inhaber übernommen hat. Zusammen mit Nicole NeupertFünfstück sind sie der Kopf des Familienunternehmens.
Ruheständler Vater Fünfstück ist als Firmengründer aus gesundheitlichen Gründen nunmehr ehrenamtlicher Berater. Wenn er heute auf zwanzig Jahre zurückschaut, erinnert er sich auch an Wegefährten wie Diana Zimmermann, die ihm zwei Jahre mit Erfahrungen aus ihrer Zeit als Produktionsleiterin bei Baumschmuck Steinheid zur Seite stand. Daneben baut das Team der Glaskunst auf Andrea Eilhauer, die mit gekonntem Pinselstrich die Glasprodukte bemalt. Nachdem die Rohkugeln getaucht sind, ist sie gefragt. Zwar sind es überwiegend die weihnachtlichen Exponate, die sie mit den unterschiedlichsten Motiven fertigstellt, aber dazu gibt es durchaus auch Bemalungen für andere Anlässe.
Von einem maschinellen Bedrucken hat man sich nach und nach getrennt, denn die wird kaum noch nachgefragt. Die Glasherstellung bleibt anderen vorbehalten, wobei fertige Glaskugeln unter anderem aus Ungarn geliefert werden. Die traditionellen Händler aus Lauscha sind dennoch Geschäftspartner. „Die Gewerbetreibenden in der Glasbläserstadt gehören zu unseren stabilsten Kunden“, sagt Nicole NeupertFünfstück. Während vor Jahren die Oberweißbacher Firma noch Megaaufträge zum Beispiel vom Discounter Aldi bevorzugte, bedient man heute zwar ebenfalls viele Kunden im In- und Ausland, setzt dabei aber ausschließlich auf Qualität und nicht auf Masse. Mit einer Produktpallette von etwa 1000 Artikeln schaut Oberweißbacher Glaskunst nach 20 Jahren hoffnungsvoll in die Zukunft.