Pech und fehlende Cleverness: Die Deutschen auf der Tour
Drei deutsche Profis setzten bei dieser Frankreich-Rundfahrt Akzente. Marcel Kittel hatte Pech, die größte Überraschung war Nikias Arndt
Tag danach fuhr er in die Top 10 des Zeitfahrens. Arndt fuhr sich frei bei dieser Tour.
Auf eine ganz besondere Umlaufbahn hingegen schoss sich Marcel Kittel. Der schnelle Thüringer pulverisierte den deutschen Etappensieg-Rekord Erik Zabels. Er war auch auf dem besten Weg, das Grüne Trikot zu holen. Dann Sturz und Aufgabe. Das war großes Pech. Damit verpasste er eine historische Chance auf Grün.
Bei der nächsten Tour wird Peter Sagan die Ellenbogen eng angelegt halten; das Punktereglement bevorzugt diesen Allroundsprinter sowieso. Kittel wird sich dann wieder verstärkt auf die Explosivkraft seiner Beine verlassen – und kann langsam, aber sicher die internationalen Rekordmarken an Etappensiegen von Mark Cavendish und Eddy Merckx in Angriff nehmen.
Emanuel Buchmann blieb im Rahmen seiner Möglichkeiten. Früh befreit von der Aufgabe, sich um seinen Kapitän Rafal Majka kümmern zu müssen, konnte er seine Kräfte ganz für sich einteilen. Er kam damit in die Top 20 – ein achtbares Ergebnis. Er kam allerdings nie in die Nähe eines Etappensiegs, weil er die entscheidenden Fluchtgruppen verpasste. Man hatte ihm eigentlich mehr Cleverness zugetraut.
Tony Martin darf als der große Enttäuschte unter den deutschen Radprofis gelten. Bei beiden Zeitfahren waren andere eindeutig besser. Es scheint an der Zeit, sich einen anderen Fokus zu setzen.