Der Abriss ist unabwendbar
Vom einstigen Hotel „Goldener Stern“in Kahla bleibt die Fassade erhalten – Senioren sollen in Neubau ziehen
bereitstellen, sagte im Dezember Geschäftsführer Rainer Thorwirth. Das ambulante Wohnkonzept hat der Sozialund Wohlfahrtsverband bereits gearbeitet werden, da beide Gebäude im Überschwemmungsgebiet liegen und die Bodenverhältnisse nicht ideal sind.
Absaufen würden die Bewohner Norbert Spehr vom Planungsbüro Spehr Ingenieur aus Jena der im „Goldenen Stern“vorhanden war, soll verfüllt werden. Die Natursteinmauer, die den Weg zur katholischen Kirche abtrennt, werde rekonstruiert.
„Zu Weihnachten wird ein gutes Stück des Rohbaus stehen“, verspricht Spehr. 2018 sollen die ersten Nutzer einziehen.
Kahlaer dürfte die Weiternutzung erfreuen – wenn auch nicht mit dem ursprünglichen Bau. Mit Sorge betrachteten sie den schleichenden Verfall. Zu lange stand das Haus am Ende der Saalstraße leer. Vor gut zehn Jahren wollte es ein Jenaer Bauunternehmen bereits abreißen lassen.
Norbert Spehr hatte den späteren Teil der verzwickten Geschichte mitverfolgt. Er war bereits von Investor Willy Farkas beauftragt, der den „Goldenen Stern“2008 kaufte und somit den Abriss verhinderte. Farkas wollte ein Café im Erdgeschoss ermöglichen und in den übrigen Etagen Büroräume schaffen. 2012 meldete seine Firma jedoch Insolvenz an. Die Pläne waren zunichte.
Und der „Stern“verfiel weiter. Das Gebäude hat eine lange Tradition in Kahla. 1690 wurde es von Georg Grose im Stil der Renaissance errichtet. Otto Lossmann habe es ab 1912 zum Hotel umgebaut, ist noch heute auf einer Fassadenverzierung nachzulesen.
„Wir rekonstruieren das Gebäude hinter der Fassade und erweitern es zur Lache hin.“