Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Vom Zuckerhut zur Jenaer Berufsfeuerwehr
Neue Kollegen vereidigt: Jorge Dante Queiroz de Araujo Büttner Giganti hat brasilianische Wurzeln
Dienst anstreben, bringt Büttner mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung mit. Er ist Industrietaucher und Fachangestellter für Bäderbetrieb. In seiner Heimat Brasilien war er bei der Wasserwacht tätig, wobei sein Einsatzort einer der schönsten Strände der Welt war: die Copacabana in Rio de Janeiro. Die Liebe führte den künftigen Brandmeister nach Thüringen, genauer gesagt nach Saalfeld, wo er mit seiner Frau und drei Kindern lebt. Um die Internationalität komplett zu machen: Seine Frau lernte er nicht in Brasilien kennen, sondern in Ägypten.
Siegrun Cais vom Fachdienst Personal der Stadtverwaltung berichtete, das großer Personalbedarf bei der Feuerwehr besteht. Aufgrund der Altersstruktur müssen viele Stellen in den kommenden Jahren neubesetzt werden. Aktuell sind bei der Berufsfeuerwehr 130 Mitarbeiter beschäftigt. Das klingt viel, ist es aber nicht, da oft rund um die Uhr gearbeitet wird. Dann wurde es feierlich in der Dienststube des OB: Zum Amtseid erhoben alle die rechte Hand. In der Personalakte der gestern vereidigten sieben Anwärter fällt auf, dass zwar drei in Jena geboren worden sind, kein einziger aber in Jena wohnt. Tim Weise, der künftig als Wachabteilungsführer bei der Berufsfeuerwehr arbeiten wird und die Verantwortung für etwa 30 Kollegen im Einsatzalltag tragen wird, sagte, warum der Umzug eigentlich keine schlechte Idee ist. „Weil Jena eine schöne Stadt ist und es hier nette Menschen gibt“. Er selbst stammt übrigens aus Brandenburg.
Der noch stärkere Zuzug junger Feuerwehrleute wird übrigens dadurch erschwert, dass es einen harten dreitägigen Auswahltest gab, den die meisten der Bewerber nicht überstehen. Neben dem Allgemeinwissen wurde auch die körperliche Fitness überprüft: Mindestens 45 Sekunden im Beugehang mit dem Kopf über die Klimmzugstange war dabei eine der größten Herausforderungen.
Harter Tests liegen hinter den Bewerbern