Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Der große Wurf
Am Montag ist es soweit: Der SV Fortuna, der TSV und der SV Empor aus Pößneck besiegeln ihre Verschmelzung
gewisse Vorreiterrolle“, sagt Herrmann, der sich seit besagten über zehn Jahren um das Zusammengehen Pößnecker Sportvereine bemüht. Ursprünglich hatte er als FortunaChef nur seine Kollegen vom TSV 1858 bearbeitet. Seit etwa anderthalb Jahren verhandele man ernsthaft miteinander. Anfang 2017 sei dann der SV Empor ins Boot gesprungen – es kann nun von einem großen Wurf gesprochen werden.
Neue Wege gehe man beispielsweise juristisch – werde doch bei der Verschmelzung der drei gemeinnützigen Vereine zulässiges GmbH-Recht angewendet. Zwar habe man damit sehr viel mehr Papier auf dem Tisch gehabt, als je zu erahnen gewesen sei. „Meine Frau schmeißt mich bald raus!“, antwortet Köhler auf die Frage nach der Zeit, die die drei Ehrenamtlichen in die Fusion investiert haben. Herrmann und Zorn sind immerhin Ruheständler. Das in jeder Hinsicht aufwendige Verfahren habe sich aber gelohnt. Denn etwa für die Leistungssportler sei damit erreicht, dass sie nicht zwangsabsteigen müssen, was bei einer Auflösung der Vereine mit anschließender Neugründung passiert wäre.
Pößneck konnte sich bisher schon mit dem größten Sportverein im Saale-Orla-Kreis rühmen – der 1. SV dürfte nun auch auf Thüringen-Ebene um einen Spitzenplatz spielen. Der SV Fortuna bringt nämlich etwa 715 Mitglieder in die neue Sportgemeinschaft ein, der TSV 1858 um die 405 und der SV Empor rund 60 Mitglieder – macht zirka 1180 Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor allem aus Pößneck, aber auch aus der Umgebung. Zwar liegen den drei Vätern des Großvereines Austrittsdrohungen aus der Empor-Ecke vor. Sie sind allerdings überzeugt, dass der neue Verein mit seinem Konzept neue Mitglieder gewinnen werde, um sich bei einer Stärke von etwa 1200 Frauen und Männern zu halten.
Bessere leistungs-, breitenund gesundheitssportliche Angebote seien der Hauptgrund der Verschmelzung und keineswegs irgendwelche Probleme finanzieller Art, betonen Herrmann, Köhler und Zorn. Die drei jetzigen Vereine seien „wirtschaftlich stabil“. Allerdings lassen sich knappe Ressourcen wie Übungsleiter und Sportstättenkapazitäten im Verbund besser bewirtschaften. „Wir gehen davon aus, dass sich für unsere Mitglieder Vorteile ergeben, an die wir heute noch nicht denken können“, sagt Hermann wohl auch vor seinem Hintergrund als langjähriger hauptamtlicher Sportgeschäftsführer.
Und wie sieht es mit den Mitgliedsbeiträgen aus? Für 2017 gelten die jeweiligen bisherigen Sätze weiter und zum 1. Januar 2018 soll ein zweistufiges Modell eingeführt werden. So soll es einen Grundbeitrag für alle geben und einen Sonderbeitrag, welchen Abteilungen mit höherem finanziellen Bedarf für ihre Zwecke draufschlagen können. Die Details sollen im Herbst in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erörtert werden. Im Herbst wird vielleicht auch das erste Vereinsfest des 1. SV gefeiert, mit welchem die neue Sportgemeinschaft ihre selten große Bandbreite präsentiert. heute recht herzlich und wünschen alles Gute in
Helga Pabst zum 80. und Wally Gräfe zum 70.,in
Maria Beutel zum 81., in Brigitte Manger zum 75. Geburtstag.