Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Zverev erstmals im Masters-Viertelfinale
Der deutsche Tennis-Profi bezwingt beim Turnier in Miami den topgesetzten Schweizer Stan Wawrinka verdient in drei Sätzen
Darauf lässt jedenfalls der 4:6, 6:2, 6:1-Sieg in Miami gegen die Nummer drei der Welt und die Nummer eins des Turniers, Stan Wawrinka, schließen. Im Herbst vergangenen Jahres hatte Zverev mit einem Sieg gegen den Schweizer beim Turnier in St. Petersburg den ersten ATPTitel seiner Karriere gewonnen, in Miami besiegte er ihn zum zweiten Mal. Er verlor zwar den ersten Satz, gab aber ab Beginn des zweiten mächtig Gas und ging schnell in Führung. Danach sei es mit ihm körperlich und geistig bergab gegangen, meinte Wawrinka hinterher. Zverev hingegen wurde sogar bisweilen beim Serve-und-Volley-Spiel gesichtet – ein ungewöhnlicher Anblick. Im Gegensatz zu seinem Bruder Mischa, der ein großer Fan der angriffslustigen Form des Tennisspiels ist, hatte man ihn bisher nicht oft am Netz gesehen. „Ich hab viel an meinen Volleys gearbeitet in diesem Jahr, ich trau mir jetzt mehr zu, wenn ich ans Netz gehe. Deshalb hat es gut funktioniert.“ Gut trainieren, die richtigen Schlüsse ziehen – und ein Quäntchen Glück. In der Runde zuvor gegen John Isner war die gelbe Kugel beim zweiten Matchball für den Amerikaner einen Zentimeter neben der Linie gelandet; im ersten Moment hatte Zverev gedacht, das sei es gewesen. Danach war er entschlossen, seine zweite Chance zu nutzen; keine 24 Stunden später kam er zurück und besiegte die Nummer eins des Turniers. Und das wurde auch in Schweizer Kreisen registriert. „Das ist ein großer, schöner Sieg für Zverev“, fand Roger Federer.
Zum ersten Mal wird Zverev heute Abend im Viertelfinale eines Turniers der Masters1000-Serie spielen, das sind die ranghöchsten Turniere unterhalb der Ebene der großen vier in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York. Noch drei Wochen lang wird er der bestplatzierte Teenager in der Weltrangliste sein – dann wird er 20. Vielleicht schon als Titelträger eines Turniers der Masters1000-Serie.
Ein Zentimeter verhinderte das Aus