Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Jenaer Firma nominiert für Innovationspreis
Jena. Das Team von Alere Technologies fährt heute in der Hoffnung auf den Deutschen Innovationspreis nach München. Das Unternehmen zählt zu den fünf nominierten Kandidaten in der Kategorie Mittelstand.
Beworben hatten sich die Jenaer mit ihrem Analysegerät Alere q, das molekulare Untersuchungen zur Krankheitsdiagnostik in Patientennähe ermöglicht. Das im vergangenen Jahr bereits mit dem Thüringer Innovationspreis ausgezeichnete System besteht aus einem voll automatisierten Analysegerät. Für die Tests sind spezielle Kartuschen notwendig, die Alere ebenfalls entwickelt. Der HIVNachweis ist bereits verfügbar. In Kürze will Alere einen Test herausbringen, der Ebola und verwandte Viren in einem Durchlauf diagnostiziert.
Laut Geschäftsführer Klaus Schindlbeck befindet sich das System bereits in afrikanischen Ländern wie Südafrika, Nigeria, Kenia oder Mosambik im Einsatz. In Deutschland gibt es noch keine Anwender. Geplant sei aber, auch für die entwickelten Länder interessante Nachweise auf den Markt zu bringen.
Heute Abend wird der Deutsche Innovationspreis in München verliehen. Alere Technologies gehört zu den fünf Anwärtern bei den mittelständischen Unternehmen. Wir stellen vor, womit sich die Jenaer beworben haben. Alere peilt wieder Wachstum in Jena an
Alere beschäftigt 320 Mitarbeiter und 50 Zeitarbeitskräfte. Nach einem Arbeitsplatzabbau in Jena peilt das Unternehmen nun wieder Wachstum an. „Die Weltgesundheitsorganisation hat die Empfehlung zu einem anderen Test revidiert, den wir anbieten. Deshalb erwarten wir steigende Absatzzahlen und wollen Mitarbeiter im gewerblichen Bereich einstellen“, kündigt Schindlbeck an.
Im Jahr 2010 war ein Ostthüringer Unternehmen beim Deutschen Innovationspreis erfolgreich. Mit der Smartfiber AG gewann eine Ausgründung des Thüringischen Instituts für Textilund Kunststoffforschung. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Initiative ging von den Großkonzernen Accenture, EnBW, Evonik und der Wirtschaftswoche aus. Der Preis soll herausragende zukunftsweisende Entwicklungen auszeichnen.