Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Macht durch Wählen ausüben
Zum Leserbrief „Senioren haben wenig Macht“(OTZ, 24.3.2017) diese Meinung.
Die Leserbriefschreiberin scheint etwas zu verwechseln, nämlich die Möglichkeit, Macht ausüben zu können mit der Nichtausübung der Macht, in diesem Fall die der Rentner. Wie jeder erwachsene Bundesbürger haben natürlich auch die Senioren die Möglichkeit, Macht auszuüben, nämlich indem sie wählen gehen. Im Parteienspektrum gibt es natürlich auch Parteien, die sich verstärkt sozialen Problemen, auch denen der Rentner, widmen und die sozialen Ungerechtigkeiten zwischen „oben“und „unten“, zwischen „hüben“und „drüben“anprangern und mit Wählermehrheiten auch überwinden könnten.
In diesem Sinne sind natürlich die Senioren, schon allein auf Grund ihres hohen Wählerpotentials, eine Macht. Und noch etwas: Wer die sofortige Rentenangleichung Ost – West fordert, sollte sich mal etwas genauer mit unserem Rentenberechnungssystem beschäftigen, diese Angleichung würde nämlich für die künftigen Ostrentner in den meisten Fällen eine geringere Rente bedeuten.
Bernd Tüngerthal,
Stadtroda Stein und sehr dürftig, denn man kann davon nicht gut leben und sterben. Wenn man dagegenhält, was die Abgeordneten für Bezüge erhalten, Diätenerhöhungen und die großzügigen Ruhestandsbezüge sowie Managergehälter und so weiter. Dies ist eine Schande gegenüber unseren Renten.
Evelyn Perthes, Gera Idealen und den Idealen seiner Partei treu bleibt und deshalb von der eigenen Parteiführung abgeschossen wird und die Partei verlassen muss, ist also ein Verräter. Aber wer sozialdemokratische Ideale und die eigenen Mitglieder verrät und statt dessen die Interessen der Banken vertritt, Kriegseinsätze und Hartz-Gesetze beschließt, ist ein treues Parteimitglied. Lafontaine hat ab 2005 vor der Finanzkrise gewarnt. Von seinem finanzpolitischem Sachverstand könnte sich Wolfgang Schäuble eine Scheibe abschneiden.
Lafontaine hat seinen Vater nie kennengelernt, weil dieser im Krieg gefallen ist. Das unterscheidet ihn von heutigen Kriegsbefürwortern bei SPD und Grünen, denen als scheinbare Emanzipation die Karriere von Frauen als Soldaten wichtiger ist als die Erhaltung des Friedens. Könnte es sein, dass Lafontaine als angebliches Hindernis einer rot-roten Koalition bezeichnet wird, weil sonst die gesamte SPD-Führung zugeben müsste, dass sie seit 1998 nahezu alles falsch gemacht hat, wogegen Lafontaine mit seinen Voraussagen und Warnungen immer recht hatte? (gekürzt)
Cornelia Wagner, Gera Jahren verspricht. Im Westen kann er damit sowieso nicht Punkten. Wenn die SPD nicht nur Koalitionspartner der CDU werden will, sollte sie sich erinnern an Helmut Schmidt und Willy Brandt, als die Sozialdemokraten noch eine wahre Volkspartei waren, warum wohl? Nun darf man gespannt sein auf die Vorhersagen und die tatsächlichen Resultate bei der Bundestagswahl.
Manfred Leutelt,
Bad Blankenburg DDRler bevorzugt werden. Man sieht es ja täglich, was jenseits der früheren Grenze wirtschaftlich abläuft: hohe Arbeitslosenzahlen, rechtsradikale Umtriebe, endlose Baustellen am Berliner Flughafen, unsichere politische Verhältnisse in den Landesparlamenten. Der frühere Teil Deutschlands (BRD), der ehemalige sogenannte Klassenfeind, ist heute noch nach über 25 Jahren der alleinige Maßstab für das „wiedervereinigte“Deutschland. (gekürzt)
Franz Albrecht, Ravensburg-Bodensee