Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Das kann nicht gut gehen
Der 117. Arbeitstag in Washington endete für Donald Trump mit einem Albtraum. Mit der Berufung eines Sonderermittlers hat sich das Washingtoner Establishment in der Russland-Affäre nun doch gegen den Präsidenten gestellt. Egal, ob bei der Odyssee zwischen Wahrheit und Dichtung die Entlastung stehen wird oder das Gerüst für eine Anklage und Amtsenthebung – die 45. US- Präsidentschaft ist auf der Intensivstation.
Der frühere FBI-Chef Mueller hat einen umfassenden Auftrag erhalten. Jeder Stein in der Russland-Affäre, die Trump und Putin als Gespann gegen Hillary Clinton und die Demokraten identifiziert, wird nun überparteilich dreimal umgedreht. Die Ermittlungen, das zeigt die Geschichte von Watergate über Whitewater bis zur Iran-ContraAffäre, können Jahre dauern.
Der um Ziel und Richtung ringenden Regierung Trump wird der Sauerstoff entzogen, der die strittigen Großprojekte am Leben halten könnte, die im Wahlkampf versprochen wurden. Trump, der angetreten war, Amerika zu alter Blüte zu führen, droht zwischen den Mühlsteinen der politisch-juristischen Maschine zermalmt zu werden.
Anstatt sich Enthaltsamkeit zu verordnen, ruft Trump zu einer Art Volksbewegung auf und bittet um Spenden. Er wähnt sich im Visier einer Sabotage-Kampagne, erklärt sich für unschuldig und den Gegnern de facto den Krieg. Das kann nicht gut enden.