Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Bei Familienstreit Polizisten verletzt
Jena. Bei einem Streit zweier syrischer Familien in Jena sind drei Menschen verletzt worden – darunter zwei Polizisten. Die Familien gerieten am Mittwochabend in einer Gemeinschaftsunterkunft in einen Streit, wie die Polizei gestern mitteilte. Demnach schlugen zunächst sechs Männer mit Fäusten aufeinander ein. Ein Mann wurde durch den Schlag mit einer Stange am Kopf verletzt. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen an. Während Beamte zu schlichten versuchten, griff sie ein 17-jährgier an. Ein Polizist erlitt einen Nasenbeinbruch, ein weiterer eine Bisswunde an der Hand. Der Jugendliche wurde vorübergehend in Gewahrsam genommen. (dpa) Erfurt. Rechtsextremes Gedankengut und Fremdenhass fallen in Ostdeutschland auf besonders fruchtbaren Boden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Ost-Beauftragten der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD).
Die Autoren vom Göttinger Institut für Demokratieforschung nennen dafür eine Reihe von Gründen. Zentral seien etwa die Nachwirkungen aus der Zeit der DDR, einer „buchstäblich geschlossenen Gesellschaft“, so die Autoren. So wurde im sozialistischen Staat zwar die Völkerfreundschaft groß geschrieben, Migranten galten trotzdem nur als Gäste mit begrenzter Aufenthaltszeit.
Rechtsextreme Angriffe würden zudem von Lokalpolitikern und Polizei oft kleingeredet. Sie täten das Problem als unpolitische Jugendgewalt von „Chaoten“ab und verharmlosten dadurch. Gesondert kritisiert wird in der Studie die sächsische CDU, die für Pegida mitverantwortlich sei. Die Ostbeauftragte Iris Gleicke nannte die Ergebnisse der Studie „bestürzend“,