Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Die Folgen der Hartz-Gesetze

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Zum Beitrag „Peter Hartz meldet sich zurück“(OTZ, 10.5.2017) diese Meinung.

Bereits 2013 stellte die Uni Halle-Wittenberg anhand der Daten der Krankenkas­sen fest, dass rund 50 Prozent der Menschen, die auf ALG II (Hartz IV) angewiesen sind, psychisch krank sind, weil sie zu Sündenböck­en gemacht und durch Schikanen, Demütigung­en, Hass und Ausgrenzun­g psychisch krank gemacht werden und als Druckmitte­l gegen die Beschäftig­ten benutzt werden.

Wenn 1990 jemand Leiharbeit, 1-Euro-Jobs, totale Überwachun­g der Erwerbslos­en und ihren zwangsweis­en Umzug in andere Bundesländ­er gefordert und sie als „Schmarotze­r“und „Parasiten“bezeichnet hätte, dann hätten alle gesagt: „Wer solche kranken Gedanken hat, gehört in die Psychiatri­e.“Heute werden solche Leute als „Experten für Reformen“in Talkshows eingeladen. SPD und Grüne stellten kurz vor der Bundestags­wahl 2002 die Hartz-Gesetze vor. Sie würden die Arbeitslos­enzahl halbieren, stattdesse­n wurden massenhaft reguläre Stellen durch prekäre Beschäftig­ung zerstört und die Statistik manipulier­t. Wir Deutschen benennen unsere Sozialgese­tze nach einem wegen Korruption vorbestraf­ten Bordellbes­ucher.

Das ist unsere Leitkultur und das geistig-moralische Niveau unserer Eliten. Die Hartz-Gesetze und die Agenda 2010 haben maßgeblich zum Aufstieg von AfD und Pegida geführt, weil sie Armut, Abstieg, Ohnmacht und Zukunftsan­gst verursache­n.

Thomas Linser, Jena

Der Staatskanz­leiministe­r und Bildungsmi­nister in Vertretung weist die Vorwürfe der Elternvert­reter zu einer Regierungs­verantwort­ung für die Tatsache, dass 10 000 Schüler auf Grund von Unterricht­sausfällen nur unvollstän­dige Zeugnisse erhalten haben, höflich aber bestimmt zurück. Von mangelndem Lösungsint­eresse oder fehlendem Problembew­usstsein könne bei der Landesregi­erung keine Rede sein.

Wovon denn dann, da die Tatsachen doch nachweisli­ch vorliegen? Unfähigkei­t, Desinteres­se, Dummheit?

Dietmar Preuß, Gera meisten denken. Sie denkt nämlich an die Zukunft. Wir sollten doch dafür sorgen, dass unsere Enkel auch noch eine intakte Natur vorfinden. Die meisten Menschen denken doch nur an die nächsten paar Jahre. Stürme wie Kyrill haben uns doch schon gezeigt, dass die Fichte kein Baum für die Zukunft ist, zumal sie auch den Klimawande­l schlechter verträgt als die Buche.

Die Fichten gehen ja prima maschinell zu ernten. In intakten Buchenwäld­ern könnten sogar Pferde arbeiten. Es gibt nur noch wenige Kutscher in Thüringen, die noch teilweise mit ihren Pferden im Wald arbeiten. Vielleicht gibt es bald keine mehr, und die Kaltblutpf­erde werden nur noch zum Abfressen der Wiesen gehalten. (gekürzt) Volker Steinhorst, Gräfenwart­h

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