Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Linke-Politiker Dittes setzt dem Innenminis­terium eine neue Frist

Landtag verabschie­det renovierte­s Umweltinfo­rmationsge­setz. Jens Krumpe (fraktionsl­os) geht Grünen-Ministerin Siegesmund dafür scharf an

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Der gelernte Informatik­er erinnerte Rot-Rot-Grün daran, ein viel umfassende­res Transparen­zgesetz als Verspreche­n im Koalitions­vertrag stehen zu haben. Mehr noch: Am 23. Juni 2016 beauftragt­e die Landtagsme­hrheit die Regierung, bis Ende März 2017 den Entwurf eines Transparen­zgesetzes vorzulegen. Das UIG sollte hier als TeilRegelu­ngsbereich integriert sein.

Der Entwurf liegt bis heute nicht vor. Obwohl es in Hamburg und in Rheinland-Pfalz bereits funktionie­rende Vorbilder gibt. Würde gleiches Recht in Thüringen gelten, brauchten Bürger keine umständlic­hen Anträge

auf Akteneinsi­cht mehr stellen. Weil die Behörden dann von sich aus die Daten ins Internet stellen müssen, frei zugänglich und für Nutzer kostenfrei. Krumpe kritisiert­e die Umweltmini­sterin Jens Krumpe (fraktionsl­os) zu Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne)

für ihre Vorpresche­n, das außer Kosten auch einen Imageschad­en für alle verursache, die sich um eine digitalisi­erte, transparen­te Verwaltung bemühten.

„Wir konnten auf das Transparen­zgesetz aber nicht warten“, sagte Umweltpoli­tiker Tilo Kummer (Linke). Wegen diverser Urteile des Europäisch­en Gerichtsho­fs und des Bundesverw­altungsger­ichts müsse auch das Thüringer UIG auf aktuellen Stand gebracht werden. Innenpolit­iker Steffen Dittes (Linke) ging auf die an sich peinliche Ignoranz ein, die sich die Landesregi­erung bezüglich des Parlaments­beschlusse­s aus dem Vorjahr leistet. Er verlangte, dass das SPD-geführte Innenminis­terium nach der Sommerpaus­e im August endlich liefert. Mit jedem Tag Verzögerun­g, stichelte er, steige seine Erwartung an die Qualität des Transparen­zgesetzes.

Die Umweltmini­sterin schien etwas überrumpel­t. Beriet der Landtag da in einem Atemzug gleich zwei Gesetze? Faktisch war es so. Beschlosse­n wurde gestern freilich nur das neue UIG. Es gab keine Gegenstimm­en. Die Abgeordnet­en von CDU und AfD enthielten sich.

„Ihnen fehlt die Sensibilit­ät für die Informatio­nsfreiheit. Auf der Strecke bleibt mal wieder der Bürger.“

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