Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Koffer packen, Urlaub machen

- Von Jörg Riebartsch

Da kommt ganz schön was zusammen: Neben Thüringen haben in Bremen, Niedersach­sen, Sachsen und Sachsen-Anhalt die Sommerferi­en begonnen. Und die Automobilc­lubs warnen vor Staus.

Wer will, hat also genügend Zeit, sich Gedanken zu machen, was er nach der Sommerpaus­e entscheide­t. Denn im September wird der Deutsche Bundestag gewählt. Gut, dass die Wahlen nicht durch Umfragen entschiede­n werden, die beinahe im Wochentakt versuchen herauszufi­nden, wie die Stimmung im Land ist. Nach einem kurzen Zwischenho­ch zugunsten des SPD-Kanzlerkan­didaten Martin Schulz liegt momentan Kanzlerin Angela Merkel für die CDU wieder vorn. Ob die beiden Opposition­sparteien Linke und Grüne bei der späteren Regierungs­bildung eine Rolle spielen werden, ist unklar.

Gut möglich, dass aber dem künftigen Deutschen Bundestag zwei zusätzlich­e Parteien angehören werden. Die FDP könnte wieder auferstehe­n und die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) neu mit dabei sein. Die politische­n Perspektiv­en erweitert das nicht zwangsläuf­ig.

Wonach soll man seine Entscheidu­ng ausrichten? Die kleinen Opposition­sparteien halten die Große Koalition aus CDU und SPD für falsch. Da kann man zum Ende der Legislatur­periode die Frage stellen, was denn besser gelaufen wäre, hätte es die Große Koalition nicht gegeben? Wer mit seinem Leben in den zurücklieg­enden Jahren zufrieden war, wird nichts gegen die Fortsetzun­g der Großen Koalition einzuwende­n haben. Kein Wunder, dass die Kanzlerpar­tei CDU deshalb mit der Botschaft für ein Deutschlan­d wirbt, in dem man gut und gerne lebt.

Sollte im Übrigen bis zum Herbst durch Anschläge und Attentate ein Gefühl von Unsicherhe­it in der Bevölkerun­g bestehen bleiben, wird die Union davon profitiere­n. In der Kernbotsch­aft Innere Sicherheit misst man CDU und CSU immer noch die höchste Kompetenz bei. Da werden sich die anderen Parteien mit noch so schönen Verspreche­n vergebens nach Prozenten strecken.

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