Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Koffer packen, Urlaub machen
Da kommt ganz schön was zusammen: Neben Thüringen haben in Bremen, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt die Sommerferien begonnen. Und die Automobilclubs warnen vor Staus.
Wer will, hat also genügend Zeit, sich Gedanken zu machen, was er nach der Sommerpause entscheidet. Denn im September wird der Deutsche Bundestag gewählt. Gut, dass die Wahlen nicht durch Umfragen entschieden werden, die beinahe im Wochentakt versuchen herauszufinden, wie die Stimmung im Land ist. Nach einem kurzen Zwischenhoch zugunsten des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz liegt momentan Kanzlerin Angela Merkel für die CDU wieder vorn. Ob die beiden Oppositionsparteien Linke und Grüne bei der späteren Regierungsbildung eine Rolle spielen werden, ist unklar.
Gut möglich, dass aber dem künftigen Deutschen Bundestag zwei zusätzliche Parteien angehören werden. Die FDP könnte wieder auferstehen und die Alternative für Deutschland (AfD) neu mit dabei sein. Die politischen Perspektiven erweitert das nicht zwangsläufig.
Wonach soll man seine Entscheidung ausrichten? Die kleinen Oppositionsparteien halten die Große Koalition aus CDU und SPD für falsch. Da kann man zum Ende der Legislaturperiode die Frage stellen, was denn besser gelaufen wäre, hätte es die Große Koalition nicht gegeben? Wer mit seinem Leben in den zurückliegenden Jahren zufrieden war, wird nichts gegen die Fortsetzung der Großen Koalition einzuwenden haben. Kein Wunder, dass die Kanzlerpartei CDU deshalb mit der Botschaft für ein Deutschland wirbt, in dem man gut und gerne lebt.
Sollte im Übrigen bis zum Herbst durch Anschläge und Attentate ein Gefühl von Unsicherheit in der Bevölkerung bestehen bleiben, wird die Union davon profitieren. In der Kernbotschaft Innere Sicherheit misst man CDU und CSU immer noch die höchste Kompetenz bei. Da werden sich die anderen Parteien mit noch so schönen Versprechen vergebens nach Prozenten strecken.