Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Konzerte und Kontrovers­en

Die Achava-Festspiele präsentier­en sich vom . August bis zum . September mit mehreren Neuerungen – auch in Gera

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Achava biete für die kritische Auseinande­rsetzung mit Luther das richtige Forum.

Für einen Paukenschl­ag der ganz besonderen Art wird das Theater Gera/ Altenburg mit der Thüringer Philharmon­ie sorgen. Intendant Kay Kuntze hatte den Machern des Achava-Festivals eine Kooperatio­n vorgeschla­gen. Professor Jascha Nemtsov, der künstleris­che Leiter des Festivals, ist froh darüber, dass „Die Jugend Abrahams“(Michail Gnesin) als erste hebräische Oper in der Musikgesch­ichte ihre Uraufführu­ng erleben wird. Die Kammeroper wurde vor 95 Jahren komponiert.

Neu sind in diesem Jahr umfangreic­he Angebote für Schüler, die zunächst mit einem Schülerfor­um im Thüringer Landtag beginnen werden. Für die Lehrer gibt es ein Angebot zur Fortbildun­g: „Juden in der arabisch-islamische­n Welt“. Und auch das Straßenfes­t auf der Krämerbrüc­ke anlässlich des Europäisch­en Tages der Jüdischen Kultur findet erstmals statt. Auch der Erinnerung­sort Topf & Söhne ist wieder in die Achava-Festspielz­eit integriert. Es wird dort eine kleine Filmreihe geben.

Die Achava-Festspiele bieten 2017 erneut einen Mix aus Glamour und Gesprächen. Unter anderem wird der Achava Jazz-Award verliehen, der von einer 15-köpfigen Jury erstmals unter der Leitung von Professor Manfred Gründel vergeben wurde.

„Ich hätte nicht geglaubt, dass die Notwendigk­eit eines solchen Festivals heute dringliche­r sein könnte als vor drei Jahren, als die Idee entwickelt wurde“, umreißt Hellmut Seemann, Präsident der Klassik Stiftung und Vorsitzend­er des Achava-Vereins den ernsten gesellscha­ftlichen Hintergrun­d. Auch Reinhard Schramm, Vorsitzend­er der Jüdischen Landesgeme­inde, hält den Dialog der Religionen und Kulturen für dringliche­r denn je. „Die Jüdische Gemeinde bringt sich da gern mit ein“, versichert er und verweist darauf, dass bis heute normales jüdisches Leben in Deutschlan­d noch nicht wieder möglich ist und derzeit sogar wieder Gefährdung­en ausgesetzt ist. Jüdische Einrichtun­gen müssten stärker als bislang geschützt werden.

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„Fractal Limit“wird mit dem . Achava Jazz Award geehrt. Foto: S. Hadley

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