Ostthüringer Zeitung (Pößneck)
Geld verdienen mit der eigenen Gesundheit
Bei Blutspenden wird oft eine Aufwandsentschädigung gezahlt, Arzneimittelstudien werden nicht selten gut vergütet. Risikolos ist das nicht
Die gesunden Probanden können damit einen nennenswerten Zuverdienst erzielen, müssen aber auch zu einigem bereit sein. Denn für die Studien müssen sie sich meist einige Zeit stationär in die Klinik oder das Testinstitut begeben. Je nach Dauer kann die Vergütung dafür auf mehrere Tausend Euro anwachsen. So bietet eines der Studieninstitute derzeit Teilnehmern 6134 Euro. Dafür müssen sie 34 Tage stationär behandelt werden und drei zusätzliche ambulante Besuche einplanen. „Die Teilnahme an solchen Studien ist deshalb nur Menschen möglich, die sich für einige Zeit von anderen Verpflichtungen frei machen können“, sagt VFASprecher Rolf Hömke.
Vor Beginn steht die umfassende Aufklärung des Teilnehmers durch die behandelnden Ärzte. Auch müssen sie eine schriftliche Einwilligung unterzeichnen. Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland hält allerdings wenig von diesem Zuverdienst. „Es ist davon abzuraten, eine Teilnahmeentscheidung allein aufgrund finanzieller Erwägungen zu treffen“, erklären die Patientenschützer.
Die Testinstitute veröffentlichen ihre Suchanzeigen auf ihren Internetseiten, aber auch auf Plakaten oder in Zeitungsannoncen. Achtsamkeit ist auch hier angebracht, geht es doch um die eigene Gesundheit. Vor einigen Jahren haben zum Beispiel unseriöse Agenturen die Vermittlung von Studien gegen eine Gebühr angeboten. „Es gibt aber keinen Grund, für eine Studienteilnahme erst noch Geld zu bezahlen“, sagt Hömke.