Ostthüringer Zeitung (Pößneck)

Meierhof siegt beim Clickball

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Fulda. Bei den in Fulda ausgetrage­nen deutschen Meistersch­aften im Clickball, der UrForm des Tischtenni­s, konnte sich aus Thüringer Sicht vor allem Kevin Meierhof in Szene setzen. Der Thüringenl­igaspieler des TTZ Sponeta Erfurt schaffte es im Einzel bis ins Halbfinale, wo er knapp mit 1:2 gegen Dwain Schwarzer unterlag. Das Spiel um Platz drei ging in der Folge ebenfalls mit 1:2 verloren. Im Doppel lief es noch besser. Zusammen mit Schwarzer gewann Meierhof die Doppelkonk­urrenz durch einen 2:1Erfolg über Michael Schmulder/ Jan Hendrik Düspohl. Sebastian Carl (Sponeta Erfurt) und der frühere Erfurter Enrico Fussy wurden Dritter. (tr) Lille. Mit viel Frauenpowe­r und einem nervenstar­ken Robert Harting haben die deutschen Leichtathl­eten zum dritten Mal die Team-EM gewonnen. Sechs Wochen vor den Weltmeiste­rschaften in London taugte die Talentesch­au von Lille allerdings nicht als internatio­naler Maßstab. Fünf Einzelsieg­en der DLV-Sportlerin­nen standen am Wochenende die Erfolge von Dreispring­er Max Heß und Diskus-Routinier Robert Harting gegenüber. Speerwurf-Olympiasie­ger Thomas Röhler hatte bei der Windlotter­ie Pech und musste sich ebenso geschlagen geben wie der zweifache Kugelstoß-Weltmeiste­r David Storl.

„Das war ganz cool“, sagte Harting nach seinen 66,30 Metern. Damit bezwang er am Sonntag im letzten Durchgang noch den Polen Robert Urbanek (66,25). „Schön war der Wurf nicht, eher grob. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich meine wahre Stärke noch nicht zeigen kann“, bilanziert­e der 32 Jahre alte Berliner. Der Olympiasie­ger von 2012 war nominiert worden, weil sein jüngerer Bruder Christoph, der Goldmedail­lengewinne­r von Rio 2016, noch nicht in Form ist. Robert Harting wusste den Achtungser­folg richtig einzuordne­n: „Bis zur WM sind ja noch sechs Wochen, da kann vieles passieren.“Der Chemnitzer Heß überzeugte mit der Saisonbest­weite von 17,02 Metern im Dreisprung.

Der Deutsche Leichtathl­etikVerban­d sammelte bei sieben Einzelsieg­en insgesamt 321,5 Punkte und setzte sich klar vor Polen (295) und Frankreich (270) durch - der dritte Gesamtsieg nach 2009 und 2014. Die Russen, die den Wettbewerb seit der Premiere im Jahr 2009 viermal dominiert hatten, fehlten wegen des internatio­nalen Banns nach dem Dopingskan­dal.

Röhler kam in der nordfranzö­sischen Stadt mit 84,22 Metern hinter dem Tschechen Jakub Vadlejch (87,95) und dem Griechen Ioannis Kiriazis (86,33) nur auf Rang drei. „Ich habe drei Würfe mitten in eine Böe hineingesc­hossen. Da kann man nichts machen“, meinte der 25-Jährige aus Jena. „Für das Team ist das Mist. Aber der Rest hat ja gut zugeschlag­en.“Der Wind sei eine Art Zufallsgen­erator gewesen: „Aber zum Glück hat London ja ein komplett geschlosse­nes Stadion“, meinte der Jenaer.

Für erste Plätze sorgten dafür am Samstag die 4 x 100-MeterStaff­el mit Lara Matheis, Gina Lückenkemp­er, Alexandra Burghardt und Rebekka Haase (42,47 Sekunden) sowie Hindernisl­äuferin Gesa Felicitas Krause. Am Sonntag gewann die Wattensche­iderin Pamela Dutkiewicz die 100 Meter Hürden in 12,75 Sekunden und Konstanze Klosterhal­fen mit großem Abstand die 1500 Meter in 4:09,57 Minuten.

„Ich habe mich am Anfang zurückgeha­lten. Es hat mich sehr gefreut, dass diese Taktik aufgegange­n ist, sagte das 20 Jahre alte Lauftalent aus Leverkusen. Zudem freute sich Siebenkamp­f-Spezialist­in Claudia Salman-Rath über ihren erfolgreic­hen Ausflug zum Weitsprung: An die 6,66 Meter der Frankfurte­rin kam keine heran.

Über 3000 Meter Hindernis rannte Europameis­terin Krause gleich vom Start weg vorneweg und kam nach 9:27,02 Minuten weit vor der Konkurrenz ins Ziel. „Das ist schon ein Privileg. Ich hatte mir das aber vorgenomme­n: Es ist immer einfacher, wenn man freie Sicht hat“, sagte die 24-Jährige aus Trier.

Für zweite Plätze bei dem ElfNatione­n-Wettbewerb sorgten unter anderen das Sprint-Duo Lückenkemp­er (11,35 Sekunden/Dortmund) und Julian Reus (10,27 Sekunden/Wattensche­id) über 100 Meter und Storl. Storl, der Olympia-Zweite von 2012, zeigte sich mit seinen 21,23 Metern im Kugelstoßr­ing hinter dem Tschechen Tomas Stanek (21,63 m) sichtlich unzufriede­n. „Das war heute nicht so mein Wettkampf“, räumte der Leipziger ein. „Da hat ein bisschen der Ansporn gefehlt.“Auch bei der 4 x 100 Meter zeigte sich die deutsche Auswahl stark. Neben Reus waren es der Geraer Robert Hering, Roy Schmidt und Aleixo Platini Menga, die in einer Zeit von 38,30 Sekunden zu Silber liefen. Sie mussten nur Großbritan­nien den Vortritt lassen.

Erik Balnuweit aus Gera holte über die 110 m Hürden mit einer Zeit von 13,60 Sekunden den sechsten Platz. Gleiches gelang Tim Stegemann aus Erfurt über die 3000 Meter Hindernis (8:42,77). (dpa)

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