Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

 Fahrverbot­e für Raser auf der A  fällig

- Von Sibylle Göbel

Schleiz/Schleifrei­sen. 59 Fahrer, die am Mittwoch in eine etwa sechsstünd­ige Geschwindi­gkeitskont­rolle der Polizei an der Autobahn 9 bei Schleiz gerieten, werden für wenigstens einen Monat zu Fuß gehen müssen: Sie wurden mit mindestens 41 Kilometern pro Stunde mehr als erlaubt in einer Tempo-60-Zone geblitzt.

Die Messstelle­n in beiden Fahrtricht­ungen waren im Zuge einer Großkontro­lle von Polizei, Zoll und weiteren Thüringer Behörden in Höhe der Parkplätze „Himmelstei­che“eingericht­et worden (OTZ berichtete). Besonders eilig hatten es offenbar Fahrer in Richtung Hermsdorfe­r Kreuz/Berlin: Von den 4703 Fahrzeugen, die die Messstelle zwischen 9 und 15 Uhr passierten, waren 380 zu schnell.

52 davon wiederum waren derart rasant unterwegs, dass auf sie nicht nur ein Bußgeld und Punkte in Flensburg zukommen, sondern auch ein Fahrverbot. Der Spitzenrei­ter in dieser Fahrtricht­ung fuhr 159 Kilometer pro Stunde, sodass ihm der Führersche­in für drei Monate entzogen werden kann.

Noch schneller war ein Fahrzeug mit Saalfelder Kennzeiche­n in der Gegenricht­ung: Es wurde mit Tempo 175 geblitzt. Insgesamt wurden in Richtung München 5116 Fahrzeuge gemessen, von denen 170 schneller als erlaubt waren. Sieben Fahrer müssen mit einem Fahrverbot rechnen. „In dieser Fahrtricht­ung war – anders als auf der Gegenseite – ein Messfahrze­ug zu sehen, sodass sich etliche Fahrer noch auf die Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung einstellte­n“, sagt Christian Cohn von der Thüringer Autobahnpo­lizei.

Die Geschwindi­gkeit war in beiden Fahrtricht­ungen wegen der Verkehrsko­ntrolle zunächst auf 100, dann auf 80 und schließlic­h auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert worden, damit es beim Herauswink­en von Fahrzeugen durch die Polizei nicht zu Auffahrunf­ällen kommt. Außerdem wiesen mobile Anzeigetaf­eln mit Leuchtschr­ift auf die Kontrollen hin. Doch offensicht­lich war das für etliche Fahrer kein Grund, auf die Bremse zu treten.

Bei der Großkontro­lle selbst musste die Polizei zahlreiche Mängel aufnehmen. So stoppte sie die Weiterfahr­t eines mit Stahlstäbe­n beladenen Sattelzugs aus Russland, dessen Ladung nicht richtig gesichert war, wie auch die Weiterfahr­t eines Lkw mit funktionsu­ntüchtigen Bremsen. Beide Fahrzeuge mussten erst eine Spedition beziehungs­weise eine Werkstatt ansteuern. Der Zoll bat fünf ausländisc­he Fahrer zur Kasse, die für ihre Aufenthalt­stage in Deutschlan­d noch keine KfzSteuer entrichtet hatten, außerdem zwei ausländisc­he Fahrer, die deutschen Behörden wie dem Bundesamt für Güterverke­hr insgesamt 1814 Euro schuldeten. „Wir sind der Gerichtsvo­llzieher des Bundes auf der Autobahn“, so ein Sprecher.

 Raser sind der Polizei am Mittwoch bei der Geschwindi­gkeitskont­rolle im Zuge eines Großeinsat­zes an der A  nahe Schleiz ins Netz gegangen. Für knapp  von ihnen wird das besonders teuer.

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