Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Erfolgreiches Theaterjahr
Theater Altenburg-Gera hatte knapp Besucher – Für nächste Spielzeit Veranstaltungen geplant
auf. Es entstand in der Regie Manuel Kressins, dem künftigen Schauspieldirektor von Theater von Philharmonie Thüringen. Im Gegensatz zu Vorgänger Bernhard Stengele, der zahlreiche internationale Produktionen auf die Bühne brachte, interessieren Kressin vor allem „die zwischenmenschlichen Beziehungen“sowie spartenübergreifende Theaterformen. So wird gleich sein erstes Stück „Menschen im Hotel“von Musikern des Philharmonischen Orchesters unterstützt.
Auch das Auftragswerk „Die große Liebe war es nicht – Die RuthBrandin-Story“verquickt Schauspiel mit Musik. Das Stück aus der Feder von Kressin und Svea Haugwitz erzählt das Leben der DDR-Schlagersängerin, deren Karriere einst von der Stasi systematisch zerstört wurde. 1974 hatte Ruth Brandin („Mich hat noch keiner beim Twist geküsst“) in Gera ihren letzten Auftritt.
Das Orchester Altenburg-Gera wird kommende Spielzeit 112 Konzerte spielen. Gleich im ersten Philharmonischen Konzert liefern die Musiker mit der deutschen Erstaufführung von Tichon Chrennikovs 2. Klavierkonzert einen Saisonhöhepunkt. Zugleich lassen sie Schostakowitschs 13. Sinfonie „Babi Jar“erklingen, die sich mit der Verfolgung und Ermordung der Kiewer Juden auseinandersetzt. Unterstützung erhält das Orchester dabei vom Männerchor des Gottesmutter-Klosters Kasan. Dieses Konzertereignis lässt sich Deutschlandradio Kultur nicht entgehen und übertragt das Programm. Einen krönenden Spielzeitabschluss versprechen die Open-AirKonzerte auf den Marktplätzen in Gera und Altenburg, die „Sternstunden der Oper“präsentieren.
Die kleinste Sparte des Hauses, das Puppentheater, inszeniert unter anderem Hofmannsthals Mysterienspiel „Jedermann“und den französischen Märchenklassiker „Die Schöne und das Biest“. Außerdem wird ein Nachwuchsregisseur die Möglichkeit erhalten, als Artist in Residence in den kommenden zwei Spielzeiten drei Figurentheater-Produktionen zu entwickeln.
Darüber hinaus wird es nach einem Jahr Pause wieder einen Theaterball geben. Er steht unter dem Motto „Lollipop und Lipsischritt“. Wegen des großen Aufwands hatte sich Kay Kuntze entschlossen, Ballettwoche und Theaterball nur noch im jährlichen Wechsel anzubieten.