Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Neuhäuser fasziniert von Leuchtenburg
Der Thüringerwald-Verein Neuhaus am Rennweg auf spannender Entdeckungstour im Saaletal bei Kahla
Schon im Burghof mit seinem weiträumigen Gelände konnten sich die Gäste von der umfangreichen Sanierung der Burg übezeugen. Das moderne Besucherzentrum mit kleinem Bistro war beeindruckend und wärmte viele Wanderer ob des doch eisig wehenden Windes im Gelände.
Die Wanderfreunde vom Rennsteig spürten den Hauch der Geschichte und entdeckten in den „Sieben Erlebniswelten des Porzellans“spektakuläre internationale Architektur. Außergewöhnlich sind die zum Teil interaktiven Ausstellungen von Künstlern aus der ganzen Welt, die dem Porzellan einen ganz besonderen Zauber verleihen. So waren das größte und das kleinste Porzellan zu bestaunen: eine sechs Meter hohe Porzellanvase und eine sechs Millimeter hohe Teekanne.
Auf der Leuchtenburg ist seit Herbst 2016 auch die erste Porzellankirche Deutschlands zu bewundern. 30 hochaufragende Lamellen umringen den Kirchenraum mit seinen massiven Sitzblöcken aus Eiche. Die Vorderseiten der Lamellen mit Blick zum Altar sind aus dünnem technischen Porzellan gefertigt, während die Rückseiten verspiegelt sind. Am Ende des Burgrundgangs gingen viele der Wanderfreunde noch über den modern errichteten 20 Meter langen „Steg der Wünsche“und warfen ein Stück des bereitgestellten weißen Porzellans in die Tiefe, und jeder wünschte sich insgeheim etwas, denn „Scherben bringen Glück“.
Nach einem Mittagessen im Rittersaal und der grandiosen Aussicht über die Region um Kahla mit Blick auf die Berge im Süden stiegen die Mitglieder des Thüringerwald-Vereins über etwa fünf Kilometer den Burghang hinunter. Inzwischen schaute auch die Sonne aus den Wolken hervor, und die erwachende Natur war allgegenwärtig mit am Wege stehenden Frühlingsblühern. Auch die bald blühenden Orchideen konnte man schon erkennen. Wanderfreund Gisbert Weirauch war in seinem Element und ließ es sich nicht nehmen, die Botanik näher zu erklären.
Vor Löbschütz erreichte die Gruppe die Straße und wanderte weiter zum Hof-Café „Lehmhof“in Lindig. Dort ließen sich alle den Kuchen und heißen Kaffee schmecken und lauschten den Informationen der Wirtin zum Heilstoff Lehm und der Geschichte des altehrwürdigen Gebäudes mit dem großräumigen Gartenareal.