Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Auch so geht Werbung für das Ehrenamt
Rudolstädter Gymnasiasten organisieren im Rahmen ihrer Seminarfacharbeit Praxistage mit DRK und Feuerwehr
Lauf „Getting tough“schon mit im Einsatz. Heute ist der Jugendliche, der in Rückersdorf zu Hause ist, Leiter des Schulsanitätsdienstes am Rudolstädter Gymnasium. Felix Zimmermann ist Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Heimatort Großkochberg. Bei einem Tag der offenen Tür vor einigen Jahren wurde sein Interesse geweckt. Seit er 16 ist gehört er mit zur Einsatzabteilung. Dritter im Bund ist Ralf Dinse aus Weißen. Die drei Jugendlichen haben sich zusammengetan und wollen mit ihrer Seminarfacharbeit eine Lanze brechen für das Ehrenamt. Aus eigenem Erleben wissen sie, wie es um den Nachwuchs bestellt ist. Der wird dringend gesucht. „Viele junge Leute wissen gar nicht, was eine Mitgliedschaft beispielsweise bei Feuerwehr oder DRK bedeutet, welche Möglichkeiten es gibt, sich dort einzubringen und wie das überhaupt funktioniert mit dem Ehrenamt“, so Lucas, der gerade selbst erlebt, wie schwierig es ist, Nachwuchs für den Schulsanitätsdienst zu gewinnen. „Im Moment sind wir noch zwei Leute, wir brauchen dringen Nachfolger“, sagt er. „Deshalb haben wir uns überlegt, im Rahmen unserer Arbeit einen Praxistag zu organisieren, an dem wir anderen Kindern und Jugendlichen das Ehrenamt vorstellen.“
Diese Woche war es soweit. Schüler der fünften und neunten Klassen des Fridericianum waren an zwei Tagen auf das Gelände des Katastrophenschutzzentrums in der Oststraße eingeladen, um die Arbeit von DRK und Feuerwehr kennenzulernen. Zeltaufbau, die Bergung und Versorgung von Verunglückten, Notfallküche: Das konnten am Mittwoch 44 Schüler hautnah miterleben. Aufgeteilt in Gruppen bekamen sie einen Einblick in Theorie und Praxis des Ehrenamtes. Dazu hatten die drei Organisatoren sich Helfer an die Seite geholt. „Wir haben uns das am Anfang etwas leichter vorgestellt“, gibt Felix zu. „Es hängt sehr viel dran, einen solchen Tag zu organisieren“, haben die Drei erlebt. Ein halbes Jahr Planung liegt hinter ihnen. Trotz der guten Kontakte und der Unterstützung der Helfer von DRK und Feuerwehr. Sie mussten Genehmigungen einholen, einen genauen Zeitplan für den Tag erstellen und die Kontakte zu den Verantwortlichen bei DRK und Feuerwehr herstellen. „Es war ein großer Aufwand, wir mussten wirklich viel telefonieren“, blicken sie zurück. Aber es läuft gut an den beiden Tagen.
„Wir unterstützen die jungen Leute gern“, sagt Notfallsanitäter Karsten Katterwe. „Nachwuchs wird überall gesucht, und es ist wichtig, darauf aufmerksam zu machen.“Beeindruckt ist er vom Interesse der jüngeren Schüler an diesem Tag. „Sie haben spannende Fragen gestellt, vielleicht kann man da anknüpfen und den einen oder anderen für ein Mitwirken gewinnen“, meint er.
Nachwuchs gesucht für Schulsanitätsdienst Ein halbes Jahr Planung im Vorfeld