Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Wandel im Maschinenbau: Berufsbilder werden sich ändern
Verbandstagung in Gera: Stärker in Prozessen denken
eine andere Firma gehen zu sehen“, sagte etwa Uwe Grundmann, Leiter der Produktion bei Kaeser Kompressoren in Coburg. Die Firma hat in Gera eine große Fertigung. Bei Kaeser setzt man auf Produktionstechnologen, die eine Art Querschnitt verschiedener fertigungsnaher Industrieberufe sein sollen. Wer in diesem Beruf arbeitet, befasst sich mit Produktionsplanung und ist mit dafür verantwortlich, Fertigungsanlagen anzufahren und zu warten. Ziel ist nicht zuletzt, den klassischen Werker von Pflichten zu entbinden, damit er sich auf seine Kernaufgabe konzentrieren kann – den Bau von Kompressoren, die in Details voneinander abweichen. Dass immer die richtigen Teile verbaut werden, garantieren je nach Ziel-Produkt Informationssysteme am Arbeitsplatz. Zudem soll der Mitarbeiter weniger in der Fertigung unterwegs sein, um sich fehlende Teile zu besorgen. Damit all das effizient funktioniert und mit zunehmender Automatisierung verzahnt wird, soll verstärkt der Produktionstechnologe eingesetzt werden.
Jan Scharffenberg von DMG Mori, einem Werkzeugmaschinenbauer, der in Thüringen zwischen Tabarz und Wutha-Farnroda eine große Fertigung betreibt, geht dagegen eher davon aus, dass sich bestehende Berufe verändern müssen: Es gehe darum, dass Auszubildende ein Verständnis für Prozesse bekommen. Dazu müsse sich in der Ausbildung vieles ändern: „Das war lange Wissensvermittlung auf Vorrat, das dann später abgerufen werden muss.“Die Produktionssysteme würden komplexer. Da müsse man früh Praxiskenntnisse vermitteln. „Am Ende muss jeder wissen, was andere um ihn herum tun – ohne, dass gleich ein Projektmanager aus dem Azubi wird.“
Der Werker konzentriert sich aufs Kerngeschäft