Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Schwerer Schlag für Gera

- Von Tino Zippel

Die Ankündigun­g, dass Galeria Kaufhof in Gera schließt, trifft die Stadt Gera hart. Gerade zeichnen sich erste wirtschaft­liche Erfolge ab, Unternehme­n investiere­n am Standort, da verabschie­det sich ein wichtiger Handelsakt­eur.

Bedeutung besitzt das Kaufhaus gerade deshalb, weil es an einem exponierte­n Standort mitten in der Innenstadt sitzt und die historisch­e Fußgängerz­one Sorge mit dem Einkaufsze­ntrum Gera Arcaden verbindet. Als Ankermiete­r im Elster Forum profitiere­n auch viele kleinere Geschäfte von den Kunden, die Galeria Kaufhof anzieht. Nicht nur aus Gera, sondern auch aus dem Umland. Ohne Frage verliert die Stadt damit an Attraktivi­tät. Gehörte doch das Kaufhaus zu jenen Anbietern, über die selbst das prosperier­ende Jena nicht verfügt.

Spannend wird, wie der Eigentümer des Einkaufsce­nters die Lücke schließt. Angesichts der Leerstände in der Geraer Innenstadt wird das kein leichtes Unterfange­n. Fakt ist, dass deutschlan­dweit die großen, klassische­n Kaufhäuser mit einem breit gestreuten Sortiment wirtschaft­lich zu kämpfen haben. Deshalb ist es unwahrsche­inlich, wieder einen solchen Anbieter zu finden. Zumal Galeria Kaufhof nicht gegen Gera entschiede­n hätte, wenn es in Perspektiv­e hier gute Gewinne zu erwirtscha­ften gäbe.

Bleibt die Hoffnung, dass alle Mitarbeite­r neue Arbeitgebe­r finden. Der Handel in der Region sucht nach Arbeitskrä­ften, was die Betroffene­n zumindest etwas trösten sollte.

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