Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Normaler Prüfungsstress und Mängel im System
Viele OTZ-Leser reagieren auf den Gastbeitrag einer Abiturientin über zu großen Druck in der Schule – sowohl mit Unterstützung als auch Widerspruch
Gera. Lastet in Thüringens Gymnasien zu großer Leistungsdruck auf den Schülern? Der Gastbeitrag einer Jenaer Abiturientin in der OTZ-Ausgabe am 17. Juni sorgt nach wie vor für Diskussionen unter unseren Lesern. Wir veröffentlichen hier weitere Leserbriefe zum Thema in Auszügen: um das Wie. Es geht um die Wertschätzung der Kinder und zwar unabhängig von den Noten, es geht darum, dass die Kinder sich Unterstützung beim Lernen von den Lehrern erwarten und nicht Druck.
Ich selbst habe 1980 Abitur gemacht. Klar musste ich auch lernen, klar hatte ich Prüfungsstress, aber darum geht es Leoni, wenn ich sie richtig verstanden habe, nicht. Aber es war eine andere Zeit. Unsere Generation hat doch die Kinder zu dem gemacht, was sie heute sind. Und beim besten Willen, wer damals Abitur gemacht hat, sollte sich nicht anmaßen, über heute zu reden. In der Zwischenzeit hat sich erstens wesentlich mehr Wissen angesammelt, welches in der gleichen Zeit vermittelt werden soll, und die Hirnforschung hat enorme Fortschritte gemacht, wie man am besten lernt. Nur leider wird das in der Schule oft nicht umgesetzt. eine Ausbildung zu machen und habe gemerkt, wo meine Stärken liegen. Später habe ich neben dem Beruf sogar noch studiert im Bereich Wirtschaft, wo Mathe plötzlich mein Freund war. Die Schule hat mir dabei nie geholfen. anmutenden Ansichten zu sprechen. Machte hier vielleicht jemand seinen „Job“nur nach der vorgegebenen Stundenzahl? Meines Erachtens muss doch die Schule in erster Linie ein solides, breit angelegtes Grundwissen vermitteln. Das geht eben nicht immer nur mit Spaß und Lust. Wer so etwas propagiert, legt mit den Grundstein für eine unglückliche Schulzeit oder einen minderwertigen Schulabschluss.