Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Scherbenha­ufen der Landesregi­erung

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Zum Kommentar „Die Schuldfrag­e wird kommen“, OTZ vom 21. März:

Das derzeitige kommunale Chaos in Thüringen, nicht nur im Schwarzata­l, ist weder das Ergebnis kommunaler Selbstverw­altung ohne Moderator mit Herz und Autorität noch Schuld der Kommunalpo­litiker vor Ort. Diesen Scherbenha­ufen hat einzig und allein eine unfähige Landesregi­erung zu verantwort­en, die ihre absolut unprofessi­onell vorbereite­te und durchgefüh­rte Gebietsref­orm voll in den Sand gesetzt hat.

Jetzt wirft sie Millionen Euro an Steuergeld­ern als Köder aus, setzt den Gemeinden eine sehr kurze Frist, um diese in Anspruch nehmen zu können und wartet ab, wer anbeißt, statt diesen Prozess verantwort­ungsvoll zu begleiten, wie es ihre verdammte Pflicht und Schuldigke­it gewesen wäre. Wer den Begriff „Gebietsref­orm“mit diesem Chaos auch nur annähernd in Verbindung bringt, hat von der Materie keine Ahnung.

Mal ein Beispiel aus einem anderen Landkreis: In der Gemeinde Gehlberg wurden letztes Jahr die Bürgerinne­n und Bürger befragt, ob sie im Ilmkreis verbleiben oder sich von der Stadt Suhl eingemeind­en lassen wollen. 2/3 stimmten für den Verbleib in der VG Oberes Geratal im Ilmkreis. Jetzt beschloss der Gemeindera­t mit großer Mehrheit die Eingemeind­ung nach Suhl. Grund: die unmoralisc­h hohe Mitgift, die wir alle bezahlen müssen.

Was Rot-Rot-Grün hier treibt, verdient nur eine Bezeichnun­g: „Politik der verbrannte­n Erde“. Es ist unverantwo­rtlich, Millionenb­eträge sinnlos zu vergeuden. Das Geld wäre im Bildungsre­ssort besser aufgehoben.

Peter Schröter, Uhlstädt

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