Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Bahnbrücke in Unterlemnitz soll für Fußgänger bleiben
Vorgesehen sind Abriss und Neubau, sobald es Fördermittel gibt
Unterlemnitz. In Unterlemnitz soll schnellstmöglich die Brücke über die Gleisanlage in der Nähe des Bahnhofes abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Darüber informierte Bad Lobensteins Bürgermeister Thomas Weigelt (parteilos) am Mittwoch Abend zur Einwohnerversammlung in dem Ortsteil.
„Ich plane einen Bahn-Gipfel“, sagte er. Dort solle gemeinsam mit Vertretern der Deutschen Bahn sowie der Erfurter Bahn beraten werden, wie es beispielsweise mit dem Bahnhofsgebäude in Unterlemnitz sowie mit der Brücke weitergeht.
Sachgebietsleiter André Hänsch informierte die zahlreich erschienenen Einwohner, dass die Bahnbrücke bei einer Überprüfung mit der Zustandsnote 3,5 bewertet worden war. „Sie ist nur deshalb nicht komplett gesperrt, weil lediglich Fußgänger die Brücke nutzen können“, erklärte Hänsch. Dies werde auch bei einem Neubau so bleiben, kündigte Weigelt an. „Wir können nur eine Brücke bauen, die maximal 7,5 Tonnen Nutzlast hat“, verwies der Bürgermeister auf die Kostenfrage.
Wie bei anderen städtischen Projekten in der Vergangenheit auch, will Weigelt Förderprogramme ausfindig machen, mit denen zunächst der Abriss dieser Brücke und später der Neubau finanziell unterstützt werden können. Daher bat er um Verständnis, dass sich momentan noch keine festen Termine nennen lassen.
Zugesagt wurde, dass schon in diesem Jahr die Bus-Haltestelle verschönert werden soll. Hierbei regten Einwohner an, die Jugend mit ins Boot zu holen, die sich dort oft aufhalte. Im Bereich der Lemnitz-Brücke soll zudem der Gehweg um ein fehlendes kurzes Stück verlängert werden. „Hierzu benötige ich aber noch die Zustimmung des Landkreises, der Eigentümer dieser Fläche ist“, so Weigelt. Finanziell nicht darstellbar sei der von Einwohnern gewünschte weitere Ausbau des Gehweges von Bad Lobenstein bis zum Bahnübergang. „An der Straße haben wir nicht einmal städtische Flächen“, verdeutlichte Weigelt. Für Unmut sorgte vor geraumer Zeit die wohl absichtliche Verschrottungs-Tour eines Autofahrers, der auf Wiesen und Feldern seine Fahrzeugteile hinterließ. Der städtische Bauhof hatte die Trümmer beseitigt. Wie Stadtratsmitglied Stefan Köcher (LBL) informierte, führe die Polizei in dieser Angelegenheit ein Ermittlungsverfahren. „Wenn ein Verursacher beweissicher überführt wird, werden wir ihm unsere Kosten in Rechnung stellen“, kündigte Weigelt an. Veranlasst werden soll, dass im Bereich des Kindergartens Tempo 30 eingerichtet wird. Auch soll eine Geschwindigkeits-Anzeigetafel dort aufgestellt werden.