Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
„Open Factory“in Apolda nun ausgebucht
Büro der Internationalen Bauausstellung zieht um
Apolda. Die Geschäftsstelle der Internationalen Bauausstellung (Iba) Thüringen zieht von Weimar in den Eiermannbau im benachbarten Apolda. Damit soll das leer stehende Fabrikgebäude in Gänze als „Open Factory“wiederbelebt werden, sagte Thüringens Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke) am Freitag in der Glockenstadt. Dafür würden nun Unternehmer, Gründer und Künstler gesucht, „die Mut und Lust haben“, sich auf dieses Abenteuer einzulassen.
Die leeren, lichtdurchfluteten Hallen seien als Co-Working-Arbeitsplätze und Werkstätten nutzbar, zudem stünden sie für Veranstaltungen zur Verfügung. Die Freiflächen um das Haus würden zum Gärtnern einladen, beschrieb die Ministerin, die seit 2015 auch Vorsitzende des Iba-Aufsichtsrats ist, die Eckpunkte der künftigen Nutzung. Insgesamt stünden dafür ein ehemaliges Verwaltungs- und das außergewöhnliche Produktionsgebäude – das einzige realisierte Gebäude des Architekten Egon Eiermann (1906– 1970) in Thüringen – sowie zwei Hektar Grundstück zur Verfügung.
Zu den wichtigen Vorhaben in diesem Jahr zählte Iba-Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzad auch das Vorhaben „Resilientes Schwarzatal“. Eine Zukunftswerkstatt gehe dabei der Frage nach, wie die leerstehenden historischen Gebäude der früheren „Sommerfrische“erhalten, genutzt und auf neue Art und Weise touristisch erschlossen werden können. Erste Probeurlauber könnten dazu Ende April das ehemalige Heimatmuseum in Döschnitz beziehen.
Zudem werden neben diesem Projekt und der St. Annen-Kapelle in Krobitz auch das Massivholzexperiment „Timber Prototype“als drittes Iba-Vorhaben 2018 fertig. Mit dem kleinen Haus soll innovatives Bauen mit Holz demonstriert werden, so Doehler-Behzad.
Der Timber Prototype ermögliche zum Beispiel reduziertes Wohnen auf Zeit und sei so auch eine Option für den regionalen Tourismus. Auch das Projekt „Geras Neue Mitte“werde fortgeführt, hieß es. (epd)