Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Vettel profitiert von Rechenfehler
Ferrari-Pilot jubelt beim Formel -Auftakt in Australien nach Fauxpas bei Mercedes. Titelverteidiger Hamilton ärgert sich über die Technik
entscheidenden Abschnitt hatte Lewis Hamilton jenes Mehr an Mercedes-Motorenpower eingesetzt, dass sie bei den Titelverteidigern spaßeshalber „Party-Modus“nennen. Mit einem Takt, der dem Briten auf einen Umlauf einen Vorteil von knapp 0,7 Sekunden auf den besten Ferrari einbrachte. Das sind Welten und ein Rundenrekord, von dem selbst Hamilton sagte, dass ihm dabei das Herz raste.
Hamilton würde „lieber nach Instinkt fahren“
Bis der Partycrasher Vettel auf der langen Distanz zum Zug kam, obwohl er lange Dritter war. Auf frischeren Reifen hielt er Hamilton in der ganzen zweiten Rennhalbzeit geschickt hinter sich. Aus Wut, Enttäuschung und Unverständnis saß der Unterlegene minutenlang allein in seinem Auto. Ihn plagte die Frage nach dem „Warum?“Rivale Vettel hingegen hüpfte auf und ab, reckte die radkappengroße Trophäe in den Himmel, und gab zu, dass wohl auch höhere Mächte mit im Spiel waren: „Ich hatte die ganze Zeit für eine Safety-Car-Phase gebetet. Ich war hellwach im Kopf, als sie kam, denn ich wusste, dass es ganz nach vorn gehen kann.“
Noch zwei Stunden nach Rennende haderte Hamilton: „Ich hatte so viele Reserven, um noch viel weiter vorn zu sein. Aber man bekommt das Limit vorgegeben und kann dann im Cockpit nichts zu. Ich würde definitiv lieber nach Instinkt fahren, so wie es früher war. Dann würde es mehr in meinen Händen liegen und nicht in den Daten.“