Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Zahl der Asylbewerber zurückgegangen
Flüchtlinge bitten jeden Monat um Asyl
Berlin. Rund 14 000 Menschen kommen pro Monat in Deutschland an und bitten um Asyl. Die Zahl der Geflüchteten ist seit Sommer 2016 deutlich zurückgegangen. In der Hochphase der Flüchtlingskrise kamen an manchen Tagen so viele Menschen nach Deutschland wie heute in einem ganzen Monat. Kein anderer EU-Staat nahm in dieser Zeit mehr Menschen auf.
Nun sinkt auch die Zahl der Asylsuchenden und Migranten, die über das Mittelmeer nach Griechenland, Italien oder Spanien kommen. Waren es 2015 laut UNHCR gut eine Million, sind es seit Januar noch 37 000. Rund 16 000 Menschen ertranken demnach seit 2014 auf ihrer Flucht im Mittelmeer. An der deutschen Grenze zu Österreich überwacht die Bundespolizei stellenweise die Einreisen und weist einen Großteil der Menschen ohne Einreisegenehmigung heute ab, etwa wenn sie keinen Asylantrag stellen oder in einen anderen EU-Staat weiterreisen wollten. Bis Mai habe die Bundespolizei rund 4600 Menschen vor allem an Autobahnen und Bahnhöfen in Bayern festgestellt, die keine Einreiseberechtigung hatten. Davon seien fast 2450 Personen zurückgewiesen worden (cu) wie aus dem ARD-DeutschlandTrend hervorgeht. Dass Flüchtlinge ohne Papiere nicht nach Deutschland einreisen dürfen, finden 62 Prozent der Befragten richtig. Die Einrichtung sogenannter Anker-Zentren zur Erstaufnahme von Flüchtlingen befürworten 61 Prozent. In der repräsentativen Umfrage wurden Montag und Dienstag 1006 Wahlberechtigte befragt. Mit der Arbeit der Bundesregierung sind 37 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden. Das sind drei Punkte mehr als vor einem Monat. In der Liste der beliebten Politiker erreicht Kanzlerin Angela Merkel (CDU) 50 Prozent Zustimmung; dies ist ein Punkt weniger als Ende Mai. (rtr)