Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)
Bloß keinen Streit vom Zaun brechen
Mediation ist schneller und günstiger als ein Prozess vor Gericht. Es kennt weder Sieger noch Verlierer, ist in Deutschland aber kaum bekannt
Gesamtrechnung geteilt, aber auch eine andere Kostenverteilung kann vereinbart werden. Laut einem Kommentar des ehemaligen Richters des Bundesgerichtshofes, Reinhard Greger, werde zwar meist eine Abschlussvereinbarung erzielt, die Wahrscheinlichkeit eines wirklichen Konfliktendes liege aber bei 50 Prozent.
Was sind
Vor- und Nachteile der Mediation?
Anders als bei einem Gerichtsprozess oder einer Schlichtung gibt es weder ein Urteil noch einen Schlichterspruch. Die Lösung muss ausschließlich im Konsens erarbeitet werden. „Es gibt entsprechend keine Gewinner oder Verlierer“, sagt BargeMarxen. Gleichzeitig könne der Prozess Menschen überfordern, vor allem, wenn es um seit Jahren schwelende Familienstreitigkeiten geht. Sich in schwierige Themen hineinzubegeben, sei „eine große Aufgabe“, so BargeMarxen. Darüber hinaus könne es weitere Gründe geben, Anwälte einzuschalten und einen Prozess anzustreben. Das treffe zum Beispiel auf schwere Baumängel und die entsprechende Beweissicherung zu.
Was passiert, wenn die Mediation scheitert?
Wenn sich die Konfliktparteien am Ende doch nicht einigen können, hält der jeweilige Mediator dies als Ergebnis fest. „Dann geht es zurück zur Grundlinie“, sagt Barge-Marxen. Und unter Umständen treffen sich die Parteien dann doch noch vor Gericht.