Ostthüringer Zeitung (Rudolstadt)

Kompromiss im Streit um Essengeld in Kindergärt­en

Runder Tisch erarbeitet gemeinsame Empfehlung, die demnächst öffentlich gemacht wird

- Von Sibylle Göbel

Erfurt. Nach dem Streit um Verpflegun­gsentgelte in Thüringer Kindergärt­en hat der von Bildungsmi­nister Helmut Holter (Linke) initiierte Runde Tisch nun eine Handlungse­mpfehlung für die künftige Berechnung dieser Kosten erarbeitet.

Details dazu wollte die Landeselte­rnvertretu­ng für Kindertage­sstätten (TLEVK), die sich mit dem Thema am Wochenende bei einer Fachtagung in Erfurt befasste, aber noch nicht nennen. Grund: Derzeit wird die Empfehlung von allen Beteiligte­n – dem Ministeriu­m, den freien Trägern, Elternvert­retern und Gemeinde- und Städtebund – abgestimmt.

Voraussich­tlich Ende September, Anfang Oktober werde die Empfehlung bekannt gegeben, bis dahin sollten Kommunen und freie Träger Verhandlun­gen zum Essengeld auf Eis legen. „Unser Ziel ist es, Frieden im Land herzustell­en“, sagte Astrid Exel von der Liga der freien Wohlfahrts­pflege bei einer Podiumsdis­kussion, die die Tagung beschloss.

Das vor knapp neun Monaten in Kraft getretene neue Thüringer Kindergart­en-Gesetz legt in Paragraf 29 fest, dass die Verpflegun­gskosten gesondert ermittelt und den Eltern in Rechnung gestellt werden und sie alle Kosten umfassen, „die mit der Vor-, Zu- und Nachbereit­ung des Essens verbunden sind“. Diesen Passus hatten einige Kita-Träger zum Anlass genommen, die Eltern nun beispielsw­eise auch anteilig an den Kosten der Ausstattun­g der Küchen zu beteiligen und das Essengeld um teils dreistelli­ge Beträge pro Jahr zu erhöhen.

So sollte die Pauschale in Kindergärt­en, die die Awo AJS in Erfurt betreibt, um fast 20 Euro pro Monat steigen. Außerdem hatten Träger bestritten, dass die Eltern einer Erhöhung von Beiträgen und Gebühren zustimmen müssen.

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